Australian Open:Durchbruch nach dem Ausbruch

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Tommy Haas klagt sich selbst an und erreicht das Halbfinale in Melbourne. Dort trifft er auf den Chilenen Fernando Gonzalez.

Das strenge Selbstgespräch hat gefruchtet: Tommy Haas schaffte zum dritten Mal den Einzug ins Halbfinale der Australian Open. Nach dem dramatischen 6:3, 2:6, 1:6, 6:1, 7:5-Erfolg gegen den Russen Nikolai Dawidenko hat der Hamburger Tennis-Profi nach 1999 und 2002 erneut die Möglichkeit, in ein Grand-Slam-Finale einzuziehen.

Dazu muss er am Freitag den Chilenen Fernando Gonzalez aus dem Turnier werfen, der überraschend Spaniens zweimaligen French-Open-Sieger Rafael Nadal glatt mit 6:2, 6:4, 6:3 bezwang. "Das ist einer der schönsten Momente meiner Karriere", sagte Haas nach seinem Sieg.

Haas erlebte am Mittwoch seine erste spielerische Krise in diesem Turnier. Nachdem er es im vierten Satz versäumt hatte, seine Führung mit eigenem Aufschlag auf 3:0 zu erhöhen, machte er sich auf seinem Stuhl Luft. "So geht es nicht, so kannst du nicht gewinnen. Du bist zu schwach. Zu viele Fehler, fighte!", sagte er zu sich selbst. Haas tat dann auch, was er von sich verlangte. Dawidenko bekam Haas' Ausbruch mit und kommentierte ihn auch nach dem Match: "Er ist ein bisschen durchgedreht, das hat mich überrascht."

Aus für Hingis

Spannend war der Kampf der beiden eigentlich immer, hochklassig wurde das Tennis, das sie boten, erst im fünften Satz. Haas holte ein 1:3 auf und hatte beim Stand von 4:5 Glück: Dawidenko vergab einen Matchball, indem er nach einem zweiten Aufschlag von Haas den Ball ins Netz setzte. Nach dem Break zum 6:5 hatte dann Haas zwei Matchbälle. Den zweiten nutzte er und stand nach drei Stunden und 19 Minuten Spielzeit als Sieger da. "Ich weiß nicht, wie ich das geschafft habe", sagte Haas.

Spannung und nur phasenweise Klasse boten zuvor auch die Frauen. Die Belgierin Kim Clijsters besiegte Martina Hingis (Schweiz) 3:6, 6:4, 6:3. Clijsters steht nun zum fünften Mal im Halbfinale von Melbourne, obwohl sie sich während der Partie 62 leichte Fehler erlaubte. Ihre Gegnerin in der Vorschlussrunde, Maria Scharapowa, gewann das russische Duell gegen Anna Tschakwetadse 7:6 (7:5), 7:5. Im direkten Vergleich führt Clijsters gegen Scharapowa 4:2. Das erste Halbfinale am Donnerstag bestreiten die Amerikanerin Serena Williams und die Tschechin Nicole Vaidisova.

© SZ-Primetime vom 24.1.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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