Auslandsfußball:Drei rote Karten für einen Spieler - in einem Spiel!

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Was sich auf den Fußballplätzen im Ausland ereignete.

Aufbrausender Wenger

Arsène Wenger drohen wegen seines Temperaments Konsequenzen durch den englischen Fußball-Verband (FA). Der Teammanager des FC Arsenal und Chef des deutschen Nationaltorhüters Jens Lehmann musste sich nach einer Auseinandersetzung mit Referee Steve Bennett die zweite Hälfte des Spiels gegen den FC Portsmouth (2:2) von der Tribüne aus ansehen. Die FA hatte Wenger erst zwei Tage zuvor mit 15000 Euro Geldstrafe belegt, weil er sich aggressiv gegenüber dem damaligen West-Ham-Coach Alan Pardew verhalten habe, als der das kurz vor Schluss gefallenen Siegtor gegen Arsenal (1:0) gefeiert hatte.

Am Samstag nun diskutierte Wenger im Spielertunnel heftig mit Bennett über einen Freistoß in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, der zum 1:0 der Gäste durch Noe Pamarot führte. ,,Ich habe mich beschwert, weil ich der Meinung bin, dass es kein Freistoß war. Ich habe keine beleidigenden Worte benutzt'', sagte Wenger, dessen Elf im Kampf um den Anschluss an die Spitze nicht voran kommt.

Trotz des 0:1 von Tabellenführer Manchester United (44 Punkte) bei West Ham United liegt Arsenal noch 14 Zähler zurück. Der FC Chelsea (42) hingegen holt auf. Ein Freistoßtor von Michael Ballack und zwei späte Treffer brachten Chelsea am Sonntag ein 3:2 (0:1) beim FC Everton.

Kartensammler

Spätestens seit Mel Gibsons Film ,,Braveheart'' wissen die Menschen, dass der Schotte an sich störrisch und im Grunde unbezwingbar ist. Im Kleinen erinnert er immer wieder einmal an diese Eigenschaften, zum Beispiel beim Fußball. Andy McLaren ist so ein Schotte, beruflich in der zweiten Liga aktiv, als Fußballer des FCDundee. Als er am Samstag in Clyde wegen eines Foulspiels vom Platz gestellt worden war, schlug er auf dem Weg in die Katakomben einem weiteren Gegenspieler ins Gesicht, um klar zu machen, dass die rote Karte ihm nichts anhaben konnte.

Der vom vierten Offiziellen informierte Schiedsrichter zitierte McLaren nach Spielende in seine Kabine und zeigte dem Profi für den Schlag erneut Rot. Also trat McLaren mit seinen Stollenschuhen ein Loch in die Kabinentür des Referees und erhielt dafür seine dritte rote Karte. Über die Dauer der Sperre entscheidet der schottische Verband.

Barthez' neues Leben

Fabien Barthez kehrt rund zwei Monate nach seinem Rücktritt noch einmal in die französische Fußball-Liga zurück und kann sich sogar ein Comeback in der Nationalmannschaft vorstellen. Der 35 Jahre alte Torwart unterschrieb einen Vertrag beim FC Nantes und soll den Tabellen-19. der Ligue 1 vor dem Abstieg bewahren. Sein bislang letztes Spiel bestritt Barthez im verlorenen WM-Finale am 9. Juli gegen Italien.

Anfang Oktober verkündete er das Ende seiner Karriere. ,,Ich beginne jetzt ein neues Leben und möchte weiterhin viel Spaß haben - aber ohne Fußball'', hatte er damals erklärt. Nun überraschte der als exzentrische geltende Barthez nicht nur mit dem Rücktritt vom Rücktritt, sondern auch mit der Aussage, er habe seine internationale Karriere noch nicht aufgegeben.

Turin trauert

Der Tod zweier Nachwuchsfußballer von Juventus Turin erschüttert Italien. Der 17-jährige Alessio Ferramosca und Riccardo Neri, der am Sonntag 17 Jahre alt geworden wäre, waren am Freitagabend ertrunken, als sie Bälle aus dem eisigen Wasser eines vier Meter tiefen Teichs auf dem Trainingsgelände fischen wollten. Während der Klub Beileidsschreiben aus der ganzen Welt erhielt und auch Sportministerin Melandri den Familien der Opfer Trost spendete, leitete die Turiner Staatsanwaltschaft eine Untersuchung gegen fünf Juve-Vertreter wegen fahrlässiger fahrlässiger Tötung ein.

Die Ermittler wollen feststellen, ob Sicherheitsmängel vorlagen. Die Obduktion der Leichen soll weitere Informationen liefern, um den Ablauf des Unglücks genau rekonstruieren zu können. Offiziellen Angaben zufolge sind die Spieler im kalten Wasser innerhalb kürzester Zeit unterkühlt und ertrunken.

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