Aufregung in Spanien:Der geteilte Elfmeter

Darf der das? Macht man das? Lionel Messi legt beim Strafstoß den Ball quer auf Luis Suárez, der lässig verwandelt. Der Treffer zum 4:1 für den FC Barcelona gegen Celta de Vigo löst heftige Debatten aus.

Von Javier Cáceres

Man kann es sich wirklich einfacher machen als Lionel Messi. Der Kapitän des FC Barcelona trat am Sonntagabend in der 82. Spielminute beim Stand von 3:1 in der Partie gegen Celta de Vigo zu einem Elfmeter an. Der Argentinier suchte die Entscheidung dann aber nicht selbst. Stattdessen legte er den Ball nach rechts, Stürmer Luis Suárez (rechts im Bild) kam angelaufen, und traf bequem per Flachschuss. Eine Provokation? Das war die Frage, die in Spanien erörtert wurde. Die Antworten wären mutmaßlich heftiger ausgefallen, wenn Messi in seiner Zeit als Profi durch aufreizende Posen oder Unsportlichkeiten aufgefallen wäre. Besonders eindeutig bezogen nach der Partie, die Barcelona am Ende 6:1 gewann, die Madrider Medien Stellung. Diese fanden: Es gehöre sich nicht, einen schon bezwungenen Gegner durch einen indirekten Elfmeter zu verhöhnen. "Wenn Cristiano Ronaldo und Benzema (Stürmer bei Real Madrid) das gemacht hätten, hätte man sie nach Afghanistan deportiert", wetterte ein Kolumnist der Zeitung Marca, die Real Madrid nahesteht. Andererseits: Würde der selbstverliebte Ronaldo je einen Elfmeter teilen?

© SZ vom 16.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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