Amateurfußball:Die Suche nach der Grenze

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Der Bayerische Fußball-Verband denkt über eine vorzeitige Winterpause nach. Ob die Regionalliga als Profiliga definiert wird und somit weiterspielt, entscheidet die Politik.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) will nach den Spielen des Wochenendes über eine vorzeitige Winterpause für seine Amateure entscheiden. Wie der Verband am Donnerstag mitteilte, wird darüber am Montag bei einer Online-Sitzung des Vorstands beraten. Weil der Amateursport für den gesamten Monat November ruhen soll, erscheint es fraglich, ob die unteren Ligen in diesem Kalenderjahr überhaupt noch Pflichtspiele austragen können. Nach der ersten Unterbrechung im März war beschlossen worden, dass nach Öffnung der Trainingsanlagen alle Ligen zwei Wochen Vorlauf benötigen, um wieder in den Spielbetrieb einzusteigen.

Für das kommende Wochenende, an dem gemäß der staatlichen Vorgaben Wettkämpfe weiterhin noch zugelassen sind, hält der Verband an den erweiterten Verlegungsmöglichkeiten für seine Vereine fest. "Wer spielen möchte, dem wollen wir das auch nicht verwehren - und umgekehrt haben wir absolutes Verständnis für alle, die jetzt nicht mehr spielen möchten. Zuletzt hatte der überwiegende Teil der Vereine auch noch gespielt, zwei Drittel der Spiele haben am vergangenen Wochenende stattgefunden", berichtete Schatzmeister Jürgen Faltenbacher, der im BFV-Präsidium für den Spielbetrieb verantwortlich ist. Womöglich wird diese Quote am kommenden Wochenende aber nicht mehr erreicht: So einigten sich die Klubs der Bayernliga Nord bereits am Donnerstag auf eine komplette Spieltagsabsage.

In der Regionalliga Bayern sorgte indes eine Spielansetzung für die kommende Woche für Verwirrung. Auf der Webseite des Verbands war am Donnerstag zu lesen, dass die bereits vier Mal abgesagte Partie des VfR Garching gegen Memmingen am kommenden Dienstag ausgetragen werden soll - obwohl der Amateursport da schon verpflichtend ruhen soll. Beide Vereine zeigten sich auf SZ-Anfrage überrascht, dass an diesem Termin immer noch festgehalten wird. Hintergrund ist, dass der Verband auf den Beschluss eines Gremiums mit Sportreferenten der Bundesländer wartet, das für die kommenden Wochen eine Grenze zwischen Amateur- und Profisport festlegen soll. Es sei dabei möglich, hieß es aus Verbandskreisen, dass die Regionalliga Bayern dem Profisport zugeordnet wird. In diesem Fall würde man auch weiter an dem Termin festhalten wollen, sagte Spielleiter Josef Janker auf Anfrage, zumal der VfR Garching noch vier Nachholspiele zu bestreiten hat. Ob allerdings so kurzfristig ein Hygienekonzept für Regionalligisten umgesetzt werden könne, stellte auch Janker infrage.

© SZ vom 30.10.2020 / DPA, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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