Allianz-Arena:Gelungene Generalprobe im neuen Stadion

Lesezeit: 2 min

Das neue Münchner Fußballstadion ist eröffnet. 30.000 Fans sahen beim Spiel der Traditionsmannschaften des FC Bayern und des TSV 1860 München einen 3:2-Sieg der Löwen-Oldies.

Die Voreröffnung der Arena verlief ohne Zwischenfälle, die Atmosphäre war fröhlich. Die Allianz-Arena in Fröttmaning gilt als eines der modernsten Stadien der Welt.

Peter Pacult vom TSV 1860 München schoss in der siebten Minute das erste Tor im neuen Stadion. Für die Löwen trafen noch Martin Max und Bernhard Winkler, die Tore für die Bayern schossen Wiggerl Kögl und Karl-Heinz Rummenigge.

Die beiden Münchner Vereine, denen das Stadion gehört, können mit der ersten Generalprobe zufrieden sein. Vor dem Anpfiff gab es zwar einen Stau auf der Nürnberger Autobahn, der wichtigsten Zufahrt zur Arena. "Das hat aber definitiv nichts mit dem Stadion zu tun", so die Polizei. "Das ist jeden Donnerstag Abend so." Die Anreise mit der U-Bahn funktionierte offenbar problemlos.

Für viele Besucher ungewohnt ist dagegen noch die Benutzung der kodierten Chipkarten. Mit ihnen öffnen sich die Drehkreuze am Eingang, sie braucht man aber auch, um Bratwurst oder Cola zu kaufen. An den Ladegeräten gab es längere Warteschlangen.

Das Stadion war bei dieser Vor-Premiere gestern Abend nur halb voll. Die Vereine wollten die Gelegenheit nutzen, um eventuelle Schwachpunkte auszumachen.

"Ich find"s narrisch, toll!"

Von den drei Rängen war nur der mittlere ganz gefüllt, der oberste blieb ganz leer, im unteren war etwa jeder zweite Platz belegt. So konnte auch noch nicht die Hexenkessel-Atmosphäre aufkommen, die sich Vereine und Anhänger im engen Rund erhoffen.

Dennoch zeigten sich Fans begeistert beim ersten Besuch in der Fröttmaninger Arena. "Man sieht sofort, dass hier Stimmung aufkommt", meinte ein 60er-Fan. "Ich find"s narrisch, toll!" Das Stadion verfügt über 66.000 überdachte Plätze, von allen aus hat man eine gute Sicht aufs Spielfeld, in den untersten Reihen sitzen die Zuschauer nur 7,50 Meter vom Spielfeldrand entfernt.

In der Arena, deren Baukosten 340 Millionen Euro betragen, gibt es 28 Kioske, 54 Ticketschalter, vier Spielerkabinen, zwei Videotafeln von jeweils 100 Quadratmeter Fläche, 232 Scheinwerfer, die Licht aus einer Höhe von 45 Metern auf das Spielfeld strahlen.

Die Außenhaut des von den Schweizer Architekten Herzog und de Meuron entworfenen Stadions lässt sich in den Farben blau und rot illuminieren, das ist weltweit einmalig im Stadionbau. Nicht zuletzt deshalb gilt die Arena im Münchner Norden als eines der modernsten Stadien der Welt.

In eineinhalb Wochen stehen die ersten Spiele vor vollem Haus auf dem Programm: Am 30. Mai spielt 1860 gegen den 1. FC Nürnberg, tags darauf treten die Bayern gegen die deutsche Nationalelf an.

© SZ vom 20.5.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: