Die All Blacks, wie die Mannschaft wegen ihrer schwarzen Spiel-Kluft genannt wird, haben gerade den so genannten "Grand Slam" geschafft: Auswärts-Siege über England, Schottland, Irland und Wales bei einer Tour im englischsprachigen Europa. Dazu muss man wissen, dass England der amtierende Weltmeister ist und auch Schotten, Iren und Waliser zur ersten Klasse im 15er-Rugby zählen. Seit hundert Jahren machen die All Blacks diese Tour, nur einmal zuvor - 1978 - waren ebenfalls vier Siege am Stück gelungen.
Nun hat das Team von Coach Graham Henry also mal wieder Geschichte geschrieben. Nicht nur deswegen geht für die All Blacks ein historisches Jahr zu Ende: Nummer Eins der Weltrangliste, elf von zwölf Testspielen gewonnen (einzige Niederlage gegen Südafrika), Gewinn des Tri-Nations-Cups mit Südafrika und Australien. Kein Wunder, dass das Team aus down under bei der Verleihung der International Rugby Board Awards so richtig abräumte: Mannschaft des Jahres, Graham Henry Trainer des Jahres, Verbinder Daniel Carter Spieler des Jahres.
Und als ob all das nicht genug wäre, gab es vom internationalen Rugby-Verband noch das größte Geschenk von allen on top: die Rugby-WM 2011. Das Land befindet sich in einer lange nicht da gewesenen Euphorie.
Die deutsche Nationalmannschaft spielt derzeit übrigens in der Division II a des europäischen Rugby-Verbands FIRA und kämpft in der dritten von fünf Runden zur Qualifikation für die WM 2007 in Frankreich. In der Weltrangliste lungert Deutschland auf dem 28. Platz herum (die Fußballer sind aber auch nur 16.) Immerhin hat die deutsche U 20 im Oktober 2005 die EM gewonnen. Das macht Hoffnung für die WM 2011 bei den Rugby-verrückten Kiwis. Für eines Sieg über die All Blacks wird es trotzdem nicht reichen.