Alexander Winokurow:In Wino veritas

Alexander Winokurow soll auch bei seinem Bergetappensieg am Montag positiv getestet worden sein. Im Interview mit der Sportzeitung L'Equipe stellt er sich als Opfer dar - und hat sogar noch Zeit für Scherze, obwohl das Ende seiner Karriere droht.

Der wegen eines Dopingbefundes von der Tour de France suspendierte Alexander Winokurow ist laut der Sportzeitung L'Equipe offenbar auch bei einer zweiten Kontrolle positiv getestet worden. Der Kapitän des inzwischen abgereisten Astana-Teams sei sowohl nach dem Gewinn des Zeitfahrens am Samstag als auch nach Etappensieg am Montag des Fremdblut-Dopings überführt worden.

Alexandre Winokurow: eigene Version des Falles. (Foto: Foto: dpa)

Winokurow hat L'Equipe ein Interview gegeben, in dem er jedes Doping von sich weist. "Das muss ein Fehler sein. Ich habe niemals gedopt, das ist nicht die Art, wie ich meinen Beruf ausübe", sagt Winokurow. Es müsse sich um einen Fehler in Folge seines Sturzes handeln, so der positiv getestete Fahrer. "Ich habe mit den Team-Ärzten gesprochen. Sie vertreten die These, dass sich nach dem Sturz eine große Menge Blut in meinen Beinen gesammelt hat, was zum positiven Test geführt hat."

Winokurow sieht sich als Opfer, nicht als Täter: "Es geht schon seit Monaten so, sie versuchen, mich zu vernichten. Die Aufstellung unserer Mannschaft hat viele eifersüchtig gemacht und nun zahlen wir den Preis dafür", sagte der Kapitän der Astana-Mannschaft. "Es ist eine Schande, die Tour auf diesem Wege zu verlassen, aber ich werde keine Zeit darauf verschwenden, meine Unschuld zu beweisen."

Winokurow droht eine zweijährige Sperre. Dieses Szenario scheint ihn allerdings nicht zu erschüttern. Im Gegenteil: Der Kasache machte noch Witze: "Ich habe gehört, ich soll eine Transfusion mit dem Blut meines Vater gemacht haben. Das ist absurd. Dann wäre ich höchstens positiv auf Wodka getestet worden."

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