Aktenfund:Stasi-Unterlagen über Hagen Boßdorf entdeckt

Die Birthler-Behörde hat neue Unterlagen zu der Stasi-Vergangenheit des früheren ARD-Sportkoordinators Hagen Boßdorf entdeckt. Die Vorwürfe wiegen schwer.

In der Leipziger Außenstelle der Birthler-Behörde ist nach einem Bericht der Welt die nahezu vollständige Stasi-Akte des früheren ARD-Sportkoordinators Hagen Boßdorf gefunden worden. Sie mache es wahrscheinlich, dass Boßdorf als Student in Leipzig 1988/89 unter dem Decknamen "IM Florian" wissentlich für die Auslandsspionage des Ministerium für Staatssicherheit (MfS) gearbeitet habe.

Mit schweren Stasi-Vorwürfen konfrontiert: Hagen Boßdorf (Foto: Foto: ddp)

Unter den Akten befänden sich zwei Spitzelberichte über Kommilitonen sowie Dokumente, die belegten, dass Boßdorf im Mai 1988 vom MfS beauftragt worden sei, zwei Göttinger Studentinnen als Agenten anzuwerben. Boßdorf hatte dies bestritten und eine Erklärung an Eides Statt abgegeben. Die ARD hatte sich von Boßdorf im März wegen eines Schleichwerbe-Falls getrennt.

Der Süddeutschen Zeitung sagte Boßdorf: "Zu den Veröffentlichungen über Aktenfunde der Leipziger Außenstelle der Birthler-Behörde in Bezug auf meine Person werde ich mich äußern, wenn ich diese Unterlagen gesehen habe. Sie liegen mir bislang nicht vor. Ich weise darauf hin, dass zumindest wesentliche Teile der daraus abgeleiteten Vorwürfe gegen mich der Öffentlichkeit seit langem bekannt sind." Seit dem 1. April arbeitet der 42-Jährige für die Agentur Sportfive.

© SZ vom 14.4.2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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