Die Fans pfiffen sich den Frust von der Seele, die Spieler schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine, und Trainer Jupp Heynckes war ratlos: Für Borussia Mönchengladbach hat der Abstiegskampf begonnen.
"Wir spielen keinen guten Fußball. Durch die Niederlagen haben wir Selbstvertrauen und Sicherheit verloren", stellte Heynckes nach dem 0:1 (0:0) gegen Hannover 96 fest: "Im Moment sind die Spieler wie gelähmt."
Nach der dritten Heimniederlage in Folge wartet Heynckes' Team nun schon seit sechs Begegnungen auf einen Sieg. Nur 13 Punkte stehen nach 13 Spielen auf dem Konto. "Man braucht ja nur auf die Tabelle zu schauen, wir stehen ganz unten drin", gab Mittelfeldspieler Eugen Polanski zu: "Die mannschaftliche Geschlossenheit ist da, aber der letzte Wille, der fehlt bei uns. Jetzt brauchen wir jeden Punkt."
Hannover verließ dagegen durch den dritten Auswärtssieg, den Hanno Balitsch mit seinem ersten Saisontor in der 50. Minute sicherte, die Abstiegsplätze. "Man hat von der ersten bis zur letzten Minute gesehen, dass wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Jetzt haben wir wieder eine Mannschaft mehr da unten reingezogen", sagte Michael Tarnat.
Und Trainer Dieter Hecking freute sich: "Gerade auswärts spielen wir sehr gut: Die Mannschaft ist diszipliniert, vorne bekommen wir immer wieder Möglichkeiten. Das ist der Schlüssel zum Erfolg."
Vor 39.670 Zuschauern ließ Heynckes seinen argentinischen Regisseur Federico Insua zunächst erneut auf der Bank. Dafür bot er Angreifer Wesley Sonck erstmals in dieser Saison von Beginn an auf. Neben Sonck stürmte Nationalspieler Oliver Neuville, der aber in der Pause wegen Verletzungssorgen ausgewechselt wurde.
Der erste Höhepunkt der Partie war das Tor von Baltisch, der mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze Torwart Keller keine Chance ließ. Bei Gladbach überzeugte nur einer: Marvin Compper, der junge Verteidiger.