7. Etappe Tour de France:Pozzato narrt die Sprinter

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Erik Zabel muss weiter auf seinen 13. Tour-Etappensieg warten. Am Tag des ersten Dopingfalls der 91. Tour de France blieb dem früheren deutschen Meister der Tagessieg erneut verwehrt. Der Italiener Filippo Pozzato entschied die siebte Etappe über 204,5 km von Chateaubriant nach Saint-Brieuc überraschend für sich.

Der Italiener Filippo Pozzato hat den Sprintern am Samstag im Ziel der 7. Etappe der 91. Tour de France die sicher geglaubte Beute noch weggeschnappt.

Den Sprintern weggesprintet: der Italiener Filippo Pozzato. (Foto: Foto: ap)

1500 Meter vor dem Ziel des 204 km langen Tagesabschnitts von Chateaubriant nach St. Brieuc in der Bretagne hatte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe gebildet, aus der der 22-jährige Tour-Neuling zu seinem ersten Etappensieg kam.

Das Gelbe Trikot blieb auf den Schultern des 25-jährigen Franzosen Thomas Voeckler. Der Abstand zwischen dem fünffachen Toursieger Lance Armstrong (USA) und seinem vermeintlich aussichtsreichsten Herausforderer Jan Ullrich blieb bei 55 Sekunden.

Einer der Enttäuschtesten war am Samstag Erik Zabel, der auf einen Spurtsieg spekuliert hatte, und für den sich sein T-Mobile-Team im Finale vergeblich ins Zeug gelegt hatte. Auch Ullrich hatte vergeblich Tempo für den Weltranglisten-Dritten gemacht.

Belgier Brandt bei Urin-Probe positiv auf Methadon getestet

Nach dem es seit dem Tour-Start vor einer Woche zahlreiche Doping-Vorwürfe an verschiedene Adressen gegeben hatte, traf am Samstag der erste reale Doping-Fall die Tour.

Der 27-jährige Belgier Christophe Brandt vom Lotto-Team war am vergangenen Montag positiv auf Methadon getestet worden. Das Mittel wird normalerweise Heroin-Süchtigen als Ersatzdroge angeboten, und tauchte bisher im Radsport noch nicht auf.

Brandt wurde von seinem Team noch vor der Analyse der B-Probe sofort aus dem Rennen genommen und trat zur 7. Etappe nicht mehr an. Die obligatorische Urin-Kontrolle nach der 2. Etappe hatte den positiven Befund bei Brandt ergeben, den sich am Samstag niemand der Beteiligten erklären konnte.

Während der 7. Etappe ging am Samstag 50 km vor dem Ziel plötzlich ein Ruck durch das Fahrerfeld. Die CSC-Fahrer von Bjarne Riis hatten sich vorne eingereiht und erhöhten das Tempo mit einem Schlag als ginge es um den Endspurt.

Die abrupte Tempoverschärfung provozierte eine Teilung des Feldes. Favoriten traf das Überraschungs-Manöver allerdings nicht. Armstrong, Ullrich, Hamilton und auch der Träger des Gelben Trikots waren auf der Hut bei erneut strömendem Regen, der das Rennen am Ende störte.

Mit einer ähnlichen Aktion auf flachem Terrain hatte CSC bei Paris-Nizza geglänzt und damit den Weg zum Gesamtsieg von Jörg Jaksche geebnet.

Der Temposchub sorgte dafür, dass 75 Fahrer 20 Km hart arbeiten mussten, um wieder Anschluss zu finden. Außerdem wurden die beiden Ausreißer Eric Dekker (Niederlande) und Thierry Marichal (Belgien), die lange als Alleinunterhalter an der Spitze gewirkt hatten, schon früher als erwartet - 30 Km vor dem Ziel - eingeholt.

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