200 Meter:Makwalas Solo im Londoner Regen

Der Sprinter verpasst den Vorlauf, weil er wegen seiner Norovirus-Erkrankung nicht starten durfte - und darf dann alleine laufen.

Ein ebenso altes wie zutreffendes Klischee besagt, dass sie in Großbritannien ständig übers Wetter reden, vor allem über schlechtes. Das erleben sie nun mal oft. Unter britischen Meteorologen ist es gar fast schon Nationalsport, die schlechtestmöglichen Prognosen zu treffen; wobei das Wetter bei der in London stattfindenden Leichtathletik-WM zuletzt recht passabel war. Erst am Mittwoch gingen ein paar typisch britsche Schauer über der Kapitale nieder, bei 15 Grad. Isaac Makwala war das alles freilich herzlich egal. Der Sprinter aus Botswana hatte zu Wochenbeginn das 400-Meter-Finale verpasst, der Weltverband IAAF hatte ihn nach einer Norovirus-Erkrankung unter Quarantäne gestellt. Makwala war not amused, vermutete gar "Sabotage". Nach Ablauf seiner Isolierung räumte die IAAF dem 30-Jährigen über 200 Meter nachträglich einen Vorlauf ein. Makwala sprintete einsam in 20,20 Sekunden ins Halbfinale (im Bild), machte dort zweieinhalb Stunden später (20,14) das mit Spannung erwartete Duell gegen 400-Meter-Weltmeister Wayde van Niekerk am Donnerstagabend perfekt (nach Redaktionsschluss dieser Ausgabe, Anm.). Und die Vorhersage für die finalen WM-Tage am Wochenende? Sonnig, lauwarm, ein paar Schauer.

© SZ vom 11.08.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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