200 Meter Freistil:"Mission Gold" gescheitert

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Es sollte der Höhepunkt ihrer Karriere werden. Er wurde es nicht. Deutschlands Schwimmstar landete über 200 Meter Freistil auf Rang fünf. Danach sprach sie bereits von einem Rücktritt von der internationalen Wettkampfbühne. Dagegen schwammen die Amerikaner auf der Erfolgswelle.

Bei ihrem vierten Anlauf auf den Olympiasieg musste sich die 26 Jahre alte Berlinerin am Dienstagabend vor 11 000 Zuschauern im Aquatic Centre von Athen mit dem enttäuschenden fünften Rang begnügen.

"Franzi" wurde in 1:58,88 Minuten zur tragischen Figur. "Ich bin immer noch ziemlich kaputt", sagte Franziska van Almsick. Sie wirkte wie paralysiert, zeigte zunächst keine Emotionen. "Im Moment geht es mir noch ganz gut, ich muss das alles erst Mal sacken lassen."

Und dann dachte sie an Rücktritt. Auf die Frage, ob man sie noch einmal wiedersehen werde, sagte die Weltrekordlerin: "Ich befürchte nicht." Auf der Tribüne vergoss ihre Mutter bittere Tränen:"Endlich ist die Hatz zu Ende."

Almsick: Ich habe meine Form nicht gefunden

Franziska van Almsick fand einfach nicht zu ihrem Rennen. Von ihrem Weltrekord (1:56,64) war sie Welten entfernt. Nach 100 m hatte sie die Führung übernommen, doch nach 150 m war sie nur noch Fünfte. Und sie konnte sich nicht mehr weiter nach vorne kämpfen.

"Ich bin mit einem klaren Ziel hier her gekommen und war gut trainiert", sagte sie, "ich dachte, ich hätte einiges drauf, aber ich habe meine Form nicht gefunden." Olympiasiegerin wurde in 1:58,03 Minuten die Rumänin Camelia Potec.

Sie könne doch nichts anderes wollen als Gold, hatte Franziska van Almsick in der Vorbereitung auf Athen gesagt. "Zwei Mal bin ich knapp daran vorbei geschrammt, einmal habe ich es total in den Sand gesetzt." Sie wusste, dass sie sich weit aus dem Fenster lehnte, "so weit wie noch nie". Aber sie wollte um ihr großes Ziel kein Geheimnis machen.

Auch Mehlhorn gescheitert

Auch für die anderen deutsche Schwimm-Hoffnungen gibt es bei diesen Spielen keine Medaillen: Annika Mehlhorn landete im Halbfinale über 200 Meter Schmetterling nur auf Gesamtplatz 14.

Für die 21-jährige deutsche Meisterin reichten 2:11,37 Minuten nicht zum Einzug in die letzte Runde. Schnellste war die Amerikanerin Kaitlin Sandeno in 2:08,77 Minuten.

Amerikaner auf Goldkurs

Theresa Rohmann erkämpfte sich über 200 Meter Lagen immerhin einen fünften Platz. Olympisches Gold errang Jana Klotschkowa aus der Ukraine.

Die US-Athleten erschwammen sich dagegen mehrere olympische Medaillen: Im Finale der Männer in 200 Meter Schmetterling siegte Michael Phelps mit 1:54, 04 Minuten vor dem Japaner Takashi Yamamoto und Stephen Parry aus Großbritannien.

Kurz danach brachte Michael Phelps auch das amerikanische Staffel-Team in vier mal 200 Meter Freistil auf Kurs. In einem spannenden Kopf an Kopf - Rennen setzte sich das US-Team knapp gegen die Australier um Schwimmstar Ian Thorpe durch. Die deutsche Staffel erreichte nur Platz 6.

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