2:0 über Augsburg:Eintracht in Frankfurt

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Saisontor Nummer 24: Frankfurts Angreifer Andre Silva (links) köpfelt das entscheidende 2:0 gegen den FC Augsburg. (Foto: Jan Huebner/Imago)

Trotz des angekündigten Abschieds von Trainer Hütter bleibt die Mannschaft auf Kurs. Der in Mönchengladbach zu besichtigende "Lame-Duck-Effekt", wo der scheidende Kollege Marco Rose mit seiner Elf aus der Spur geriet, wird am Main nicht eintreten.

Von Frank Hellmann, Frankfurt

In seinen Anfangszeiten als Trainer war Adi Hütter selbst erschrocken, welch nichtssagende Sprechblasen er in Pressekonferenzen von sich gab. Der Vorarlberger nahm sich einst einen Berater zu Hilfe, um zu prägnanteren Formulierungen zu gelangen. Nach dem Pflichtsieg gegen den FC Augsburg (2:0) hat der am Saisonende scheidende Chefcoach von Eintracht Frankfurt nun keinerlei Medienschulung mehr gebraucht, um sich klar zu artikulieren. Die öffentliche Schelte nach dem Rückschlag bei seinem künftigen Arbeitgeber Borussia Mönchengladbach (0:4) genügte für eindeutige Aussagen. "Wir haben die Antwort gegeben. Dass wir das Spiel gewonnen haben, das ist Balsam auf die Wunden", hielt Hütter in einem energischen Tonfall fest, der verriet, welche Anspannung von ihm abfiel.

Der in Mönchengladbach zu besichtigende "Lame-Duck-Effekt", wo der scheidende Kollege Marco Rose wochenlang mit seiner Elf aus der Spur geriet, wird am Main nicht eintreten - das war Hütters Botschaft. "Es gibt nichts zwischen meiner Mannschaft und mir", beteuerte der 51-Jährige und betonte: "Ich lasse mir nicht alles schlechtreden." Die Mentalität der Mannschaft ist offenkundig intakt, die Eintracht bleibt nach den Treffern von Martin Hinteregger (38.) und André Silva (58.) auf Champions-League-Kurs. Strittig blieb am Ende nur, ob Hinteregger nach einer Fluggrätsche gegen Marco Richter nicht des Feldes hätte verwiesen werden müssen (31.). "Glück gehabt. Wenn er vielleicht Rot gibt, können wir uns nicht beschweren", räumte Hütter ein, der seinen übermotivierten Landsmann nach einem Vier-Augen-Gespräch zur Pause in der Kabine ließ.

Hinter der Gegengeraden hatten sich während des Spiels mehr als fünfzig Fans aus der Ultra-Szene versammelt, um mit Gesängen und Pyrotechnik am Spiel teilzuhaben. Hütter äußerte Verständnis für diese in der Pandemie eher fragwürdige Aktion: "Es ist für die Fans wahnsinnig schwierig, dass sie in der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte nicht dabei sein können. Wir haben den Support wahrgenommen."

© SZ vom 22.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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