Mit einer großen Party hat der MSV Duisburg in der Nacht seinen Aufstieg gefeiert. Rund 8000 Fans erwarteten die Mannschaft nach der Heimkehr um 2.15 Uhr in der MSV-Arena und ließen die Mannschaft bei Feuerwerk, Hupkonzert und ausgelassener Stimmung hochleben.
Für den MSV ist es nach 1991, 1993 und 1996 der vierte Bundesliga-Aufstieg.
Power aus NRW
Der MSV setzte sich in der Spitzenpartie des drittletzten Spieltages durch einen Treffer seines Top-Torjägers Abdelaziz Ahanfouf (8.) mit 1:0 (1:0) bei den Hessen durch und steht damit nach dem 1. FC Köln als zweiter Aufsteiger fest.
Die Frankfurter müssen hingegen nach der ersten Niederlage nach zehn Heimsiegen in Serie wieder um die sofortige Bundesliga-Rückkehr bangen. Zwei Spieltage vor Saisonschluss hat die Eintracht (55 Punkte) einen Zähler Vorsprung vor 1860 München (54).
In der mit 37.000 Zuschauern ausverkauften WM-Arena, darunter rund 3000 Fans aus Duisburg, wurde die Eintracht kalt erwischt.
"Unglaubliche Gefühle"
Der in der Nähe von Frankfurt aufgewachsene Ahanfouf markierte mit einem fulminanten Distanzschuss aus 25 Metern sein 17. Saisontor und fügte Eintracht-Keeper Markus Pröll den ersten Gegentreffer nach 408 Minuten zu. Auf der Gegenseite scheiterte Alexander Meier (36.) mit einem Foulelfmeter an Duisburgs Schlussmann Georg Koch, nachdem Benjamin Köhler von Carsten Wolters im Strafraum umgestoßen worden war.
"Super. Klasse. Ich bin einfach überglücklich", meinte Trainer Norbert Meier nach der ersten "Pils-Dusche" kurzatmig. Klub-Chef Walter Hellmich war ebenfalls "überwältigt. Ich kann das noch gar nicht glauben Das ist der schönste Tag, den wir mit dem MSV erlebt haben." Torschütze Ahanfouf berichtete von "unglaublichen Gefühlen. Wir feiern jetzt bis zur nächsten Saison. Wir haben eine sensationelle Mannschaftsleistung gebracht und haben es verdient."
Der zweite Matchwinner Georg Koch war ebenfalls überglücklich: "Ich bin unheimlich stolz. Wir haben ein überragendes Jahr gespielt." Die Frankfurter, bei denen Jermaine Jones und Chris nach ihren abgesessenen Gelb-Sperren in die Startelf zurückkehrten, zeigten sich nach dem frühen Rückstand nicht geschockt und drückten auf den Ausgleich.
Mutige Aufstellung bei Frankfurt
Eintracht-Coach Friedhelm Funkel hatte gegen seinen Ex-Klub, den er 1996 in die erste Liga zurückgeführte hatte, mit fünf Offensivspieler eine mutige Aufstellung gewählt. Doch das Risiko wurde zunächst nicht belohnt. Arie van Lent (11.) und Du-Ri Cha (20.) vergaben in der ersten Halbzeit weitere Chancen. Nach dem Seitenwechsel gestaltete der MSV die Partie offener, weil die Offensivaktionen der Frankfurter ungenauer wurden.
Die beste Möglichkeit in der zweiten Halbzeit vergab Chris (63.), der aber ebenfalls an Koch scheiterte. In der Schlussphase hätten die Duisburger frühzeitig für die Entscheidung sorgen müssen, doch Markus Kurth scheiterte zweimal aus aussichtsreicher Position.
Bei der Eintracht gefielen mit Abstrichen Chris und Patrick Ochs. Bestnoten beim MSV verdienten sich Koch und Ahanfouf.