0:3 gegen Leverkusen:Viertligist Saarbrücken chancenlos

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Die Hoffnungen des Underdogs Saarbrücken, einen weiteren Pokal-Coup zu landen, werden jäh zerstört: Leverkusen gewinnt auswärts dank einer reifen Leistungen mit 3:0.

Mit wenig Glanz, aber eiskalter Professionalität hat Bayer Leverkusen das Fußball-Märchen des Viertligisten 1. FC Saarbrücken beendet und greift nach dem ersten Titel seit 1993. Auch ohne das angeschlagene Talent Kai Havertz ließ die Werkself beim 3:0 (2:0) im ersten Halbfinale des DFB-Pokals am Dienstag in Völklingen zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Favoriten-Sieg aufkommen. Bei ihrer vierten Final-Teilnahme, der ersten seit 2009 (0:1 gegen Bremen), treffen die Leverkusener am 4. Juli in Berlin auf den FC Bayern München oder Eintracht Frankfurt.

Saarbrücken, das als erster Viertligist im Halbfinale Pokal-Geschichte geschrieben hatte, blamierte sich nicht und hielt zumindest tapfer dagegen. Nach drei Monaten ohne Spiel, ohne Zuschauer und gegen einen diesmal übermächtigen Gegner war die fünfte Sensation nach den Siegen gegen die Bundesligisten Köln und Düsseldorf sowie die Zweitligisten Regensburg und Karlsruhe aber illusorisch.

Moussa Diaby (11.) und Lucas Alario in der 17. Minute hatten für die frühen Tore gesorgt, die Bayer ersehnt und der FCS befürchtet hatte. Danach ging es nur noch um die Höhe des Ergebnisses. Mit nur einem weiteren Tor durch Karim Bellarabi (58.) gestaltete der Bundesligist das Resultat gnädig.

Weil das erste Halbfinale seit 35 Jahren vor leeren Rängen stattfand, versuchten die Saarbrücker bestmögliche Atmosphäre zu simulieren. Aus den Stadion-Boxen liefen in der Stunde vor dem Anpfiff abwechselnd Vereins-Hymnen, Ballermann-Musik und Sprach-Nachrichten der Fans in extremer Lautstärke. Die Kneipen in Saarbrücken durften derweil mit einer Sondergenehmigung bis 0 Uhr statt bis 23 Uhr öffnen - für den Fall von Verlängerung und Elfmeterschießen. Doch das hatte sich schnell erledigt.

Taktisch überraschte FCS-Trainer Lukas Kwasniok, der sein Team sechs Wochen nur auf dieses Spiel vorbereitet hatte, mit einer Fünferkette. Doch auf Dauer half das nicht.

© SZ vom 10.06.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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