0:0 gegen Ingolstadt:Kiel hat weiter Oberwasser

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Während des Spiels stach kein Schanzer wirklich heraus. Die Partie war eher vom Kampf geprägt. (Foto: Daniel Reinhardt/dpa)

Der bisher beste Zweiliga-Aufsteiger bleibt durch das torlose Unentschieden im Spitzenspiel zumindest bis zum Montag Tabellenführer. Doch auch die Serie der Ingolstädter hält, der FCI ist seit sieben Spielen ohne Niederlage.

Von Maximilian Flaig

Ausgerechnet ein ehemaliger Kieler hatte zu Beginn der Schlussviertelstunde die wohl größte Gelegenheit der Partie. Hauke Wahl, von 2012 bis 2014 für Holstein aktiv, stand nach einer Kopfballvorlage von Matip frei vorm Kieler Schlussmann und hätte den Ball aus drei Metern volley ins Tor dreschen können. Doch der sonst so torgefährliche Verteidiger traf den Ball bloß mit dem Schienbein. Keeper Kenneth Kronholm konnte problemlos zupacken.

Nicht nur wegen dieser Szene kann man am Ende in Kiel mit dem torlosen Remis gut leben. Ingolstadt war vor allem in der zweiten Halbzeit die bessere Mannschaft. Den Gästen gelang es jedoch nicht, ihre Überlegenheit in ein Tor umzumünzen. So bleibt Kiel bisher bester Aufsteiger der Liga-Geschichte und ist nun seit acht Spielen ungeschlagen.

Die Kraftverhältnisse verschieben sich

Die ersten 20 Minuten der Partie gehörten auch den Kielern, die sogar nach 54 Sekunden fast in Führung gegangen wären, als Lewerenz halblinks an der Strafraumgrenze angespielt wurde. Der 26-Jährige versuchte den Ball mit dem rechten Fuß in den Winkel zu schlenzen, verzog aber deutlich. Mit der Erfolgself der vergangenen Wochen, in der im Vergleich zum 2:2 in Nürnberg lediglich Mittelfeldabräumer Dominic Peitz durch David Kinsombi ersetzt wurde, überzeugten die Hausherren vor 9701 Zuschauern im Holsteinstadion zu Beginn mit schnellem Umschaltspiel. Zwingende Gelegenheiten sprangen aus den Bemühungen der besten Offensive der zweiten Liga jedoch kaum heraus.

Gegen Mitte der ersten Halbzeit begannen sich die Kräfteverhältnisse zugunsten der Gäste zu verschieben. Die auswärtsstarken Oberbayern fanden immer besser in die Partie und hatten vor der Pause plötzlich die besseren Chancen. Holsteins Torwart Kronholm konnte einen fulminanten 30-Meter-Schuss von Wahl in der 35. Minute gerade noch über die Latte lenken, 60 Sekunden später fälschte Kapitän Rafael Czichos einen Ball von Marcel Gaus zur Ecke ab. Und in der 44. Minute klärte Kiels Rechtsverteidiger Patrick Herrmann in höchster Not vor dem einschussbereiten Ingolstädter Mittelstürmer Dario Lezcano.

Ingolstadt wähnt sich "näher am Sieg"

Nach Wiederanpfiff war die Überlegenheit der Ingolstädter, die zwischenzeitlich 80 Prozent Ballbesitz hatten, deutlich zu spüren. Die Schanzer erstickten das sonst so starke Kombinationsspiel des Aufsteigers durch frühes Pressing bereits im Keim. Klare Torchancen blieben jedoch im zweiten Durchgang Mangelware bis zu jener 76. Minute. Aber Ingolstadt spielte nun auf Sieg, und Kiel hielt mit aller Macht dagegen.

Dass das Spitzenspiel 0:0 ausging, lag auch am großen Einsatzwillen der Kieler. Trainer Markus Anfang sagte nach der Partie: "Das war ein wahnsinnig intensives Spiel, wie wir es erwartet haben. Es ist keine Selbstverständlichkeit, was meine Jungs Woche für Woche abliefern." FCI-Coach Stefan Leitl resümierte: "Ich denke, dass wir einen Tick näher am Sieg waren. Aber wir nehmen das Positive mit und sind auch im siebten Ligaspiel in Serie ungeschlagen." Selten genug, dass gegnerische Trainer so einmütig zufrieden sind mit einem 0:0.

© SZ vom 26.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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