Süddeutsche Zeitung für Kinder:Wege zum Geld

Auch ohne festen Job kann es in der Kasse klingeln. Sechs Wege, das eigene Einkommen aufzubessern.

1 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Anlegen: Wer genug Geld hat, kann sich viel Mühe ersparen: Er kann zum Beispiel seinen Garten pflegen lassen von einem Gärtner. Manch einer lässt sogar für sich arbeiten: Von seinem Geld. "Geld arbeiten lassen", so nennt man es, wenn man sein Geld so geschickt anlegt, dass es immer mehr wird. An der Börse zum Beispiel. Da kauft man Dinge, wenn sie billig sind. Und man verkauft sie, wenn sie teuer sind. Je mehr Geld man hat, desto leichter kann man es vermehren - man kennt das vom Monopoly-Spiel. Hat man erst Hotels gebaut, dann hat man es geschafft und verdient immer schneller noch mehr. Einige Leute finden das unfair.

2 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Betteln: Ed, ein Mann mit dichtem, weißem Bart, lebt in Mount Holly, einer Kleinstadt in den USA. Ed hat keine Arbeit und keine Wohnung, er lebt auf der Straße. Neben ihm steht ein Teller aus Blech. Manche Leute, die vorbeigehen, legen ein paar Münzen darauf. Todd, ein Werbetexter, hat Ed Pappschilder mit lustigen Sprüchen entworfen. "Ich komme gerade nicht an den Tresor ", steht da. Oder: "Geldscheine über 50 Dollar nehme ich nach 21 Uhr nicht mehr an". So sprechen Ladenbesitzer. Er habe die Menschen auf Ed aufmerksam machen wollen, sagt der Werbetexter. So nehmen die Menschen Ed anders wahr, nicht nur als Mann, der keine Arbeit und keine Wohnung hat. An Tagen, an denen er die Schilder benutzt, nimmt er achtmal mehr Münzen ein, als an anderen Tagen, sagt Ed.

3 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Erben: Wenn die Tante stirbt und ein Vermögen hinterlässt, dann darf der Erbe nicht alles behalten, er muss einen Teil des Geldes an die Gemeinschaft ab­geben, er muss Steuern auf das Erbe zahlen. Was wäre, wenn reiche Familien ihr ganzes Vermögen von Generation zu Generation weitergeben würden? Das ist so, als hätten bei Monopoly nicht alle Spieler die gleichen Chancen: Einige dürften das Spiel mit mehr Geld beginnen als die anderen, weil es ihnen der Gewinner der letzten Runde vermacht hat. Manche Menschen finden die Erbschaftssteuer aber unfair: Wenn Eltern fleißig sind und viel Geld verdienen, können sie es doch nach ihrem Tod ihren Kindern hinterlassen? Man versucht es mit einem Kompromis: Wer von einem nahen Verwandten erbt, der muss nur wenig Erbschaftssteuer bezahlen

4 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Erfinden: Im Auto gehören es schon fast zur Standardausstattung: Das Navigationsgerät. Nun haben Julia Barthelmess, 18, und Adrian Schaaf, 19, ein Einkaufs-Navi erfunden. Wie das funktioniert, hat Adrian Schaaf im Herbst auf der Erfindermesse  IENA in Nürnberg erklärt: "Entweder, Sie tippen Ihre Einkaufsliste in das Navi ein, oder Sie spielen Ihren auf USB-Stick gespeicherten Zettel auf das Gerät. Danach führt sie das Navi auf dem kürzesten Weg zum Regal." Jetzt brauchen die beiden Erfinder nur noch eine Supermarktkette, die ihre Idee umsetzt. Ob das Einkaufs-Navi jemals eingesetzt wird, ist aber genauso ungewiss wie bei vielen anderen Erfindungen: Allein 750 wurden auf der IENA präsentiert. Denn die Suche nach einem Unternehmen, das aus einer guten Idee ein marktreifes Produkt macht, ist schwierig.

5 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Spielen: Es klingt einfach: Man kauft für ein paar Euro einen Lottoschein, macht ein paar Kreuze - und gewinnt mit viel Glück den Jackpot. Meist sind das einige Millionen Euro. Doch etwas Glück reicht nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass man die richtigen Zahlen wählt, lässt sich berechnen. Eigentlich müsste es nämlich Unwahrscheinlichkeit heißen: Die Chance liegt bei 1 zu 140 Millionen. Das heißt: Wenn man 140 Millionen Mal Lotto spielt, sollte es ein Mal klappen. Selbst wenn man jeden Tag einen Schein ausfüllt, bräuchte man dafür 380 000 Jahre. In einem Leben ist das nicht zu schaffen. Lotto ist ein reines Glücksspiel: Es hat nichts mit der eigenen Geschicklichkeit zu tun - genauso ist es beim Roulette und bei Spielautomaten. Weil Glücksspiel süchtig machen kann, ist es in Deutschland nur Erwachsenen erlaubt.

6 / 6
(Foto: Jan Reiser)

Verkaufen: Manchmal bekommt man Geschenke, die man nicht brauchen kann: die Lack-Handtasche von Tante Helga, die so kitschig glänzt; die Rollschuhe von Opa Klaus, obwohl man sich doch ein Waveboard gewünscht hat. Andere Kinder würden sich über die Tasche und die Rollschuhe freuen. Und sie würden dafür Geld bezahlen. Statt unliebsame Geschenke im Regal verstauben zu lassen, kann man sie also verkaufen. Eine Möglichkeit dafür ist ein Flohmarkt. Auch im Internet kann man Dinge verkaufen, auf Seiten wie Ebay zum Beispiel. Das funktioniert ganz ähnlich wie ein Flohmarkt, man muss sich anmelden und eine Gebühr zahlen und kann dann seine Waren ausstellen. Beim Internet-Verkauf muss man die Rollschuhe dann mit der Post verschicken. Allerdings dürfen sich bei Ebay nur Erwachsene anmelden. Man kann ungeliebte Geschenke aber gemeinsam mit den Eltern verkaufen und sich von dem Geld dann einfach selbst das Waveboard kaufen.

© Süddeutsche.de/Kinderzeitung - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: