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Draghi zu niedriger Inflation: EZB bei Bedarf bereit zum Handeln

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Draghi zu niedriger Inflation: EZB bei Bedarf bereit zum Handeln

Sintra (dpa) - Europas Währungshüter haben ihre Bereitschaft zum Handeln gegen zu niedrige Inflationsraten bekräftigt und ringen um eine ausgewogene Reaktion. „Wir werden nicht zulassen, dass die Inflation zu lange auf zu niedrigem Niveau bleibt“, sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Montag bei einer Konferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) im portugiesischen Sintra. Bis Dienstag (27.5.) diskutieren in der Kleinstadt nahe Lissabon 150 Notenbanker, Ökonomen und Politiker über den Kurs der Geldpolitik. Zwar erwarte die Notenbank weiterhin, dass die Teuerungsraten sich mittelfristig wieder dem Stabilitätsziel der EZB von knapp unter 2,0 Prozent annähern werden, sagte Draghi.

Europawahl lässt Börsen kalt - Dax schießt auf Rekordhoch

Frankfurt/Main (dpa) - Unbeeindruckt vom Erfolg eurokritischer Parteien bei der Europawahl sind die Kurse an wichtigen EU-Börsen zum Wochenbeginn deutlich gestiegen. Der deutsche Leitindex Dax erreichte am Montag mit 9876 Punkten im frühen Handel zwischenzeitlich ein Rekordhoch, auch in Frankreich und Italien ging es an den Aktienmärkten aufwärts. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,85 Prozent, auch der Euro legte zu. Treibende Kraft des aktuellen Höhenflugs ist nach Einschätzung von Analysten eher die Aussicht auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) als das Ergebnis der Europawahl.

Verbraucherstimmung von Ukraine-Krise unbeeindruckt

Nürnberg (dpa) - Die Stimmung der Verbraucher in Deutschland ist weiterhin ausgesprochen gut - nicht einmal die Ukraine-Krise konnte ihr einen Dämpfer verpassen. Allerdings geht es auch nicht weiter aufwärts: Zum vierten Mal in Folge liegt der Konsumklimaindex für Juni bei 8,5 Punkten. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Montag in Nürnberg mitteilte, stagniert der Index wegen der uneinheitlichen Entwicklung der zugrundeliegenden Indikatoren: „Während die Konjunkturerwartung spürbar sowie die Anschaffungsneigung minimal zulegen, büßt die Einkommenserwartung einen Großteil ihrer Gewinne aus dem Vormonat wieder ein.“

Kampf gegen Smog: China will Millionen Fahrzeuge aus Verkehr ziehen

Peking (dpa) - Im Kampf gegen die Luftverschmutzung ergreift China drastische Maßnahmen. Bis zum Jahresende sollen insgesamt sechs Millionen Fahrzeuge mit hohem Schadstoffausstoß aus dem Verkehr gezogen werden, wie der Staatsrat am Montag in Peking ankündigte. Im kommenden Jahr sollen weitere fünf Millionen Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden. Auf Chinas Straßen fuhren zum Ende des vergangenen Jahres nach Zahlen des Innenministeriums 137 Millionen Autos. In keinem Land der Welt werden derzeit so viele Autos gekauft wie in China. Gleichzeitig verschlimmert die wachsende Zahl der Fahrzeuge auf den Straßen jedoch das gewaltige Problem mit der Luftverschmutzung. Im vergangenen Jahr haben nur 3 von 74 Großstädten den staatlichen Standard für gute Luft eingehalten.

Middelhoff verteidigt umfangreiche Nutzung von Privatfliegern

Essen (dpa) - Der frühere Chef des Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor, Thomas Middelhoff, hat die umfangreiche Nutzung von privaten Charterjets auf Firmenkosten verteidigt. „Ich habe unter permanentem Termin- und Zeitdruck gestanden“, sagte der 61-jährige Manager am Montag vor dem Essener Landgericht im Rückblick auf seine Zeit als Chef des pleitegegangenen Handelsriesen. Daneben seien auch Sicherheitserwägungen für die Wahl des Transportmittels ausschlaggebend gewesen. Der Manager wies darauf hin, dass auch seine Vorgänger bereits Charterflieger genutzt hätten. Middelhoff betonte, er habe bei der Abrechnung sehr genau zwischen dienstlichen und privaten Flügen getrennt und selber rund 210 Flüge mit einem Kostenaufwand von rund 2,5 Millionen Euro bezahlt.

BP vereinbart trotz Sanktionen Milliardendeal mit Rosneft

London (dpa) - Der britische Energiekonzern BP hat ungeachtet westlicher Sanktionen sein Engagement in Russland mit einem Milliardendeal bekräftigt. BP und der russische Staatskonzern Rosneft wollen gemeinsam Schieferöl-Vorkommen in Russland erschließen. Den Vertrag hatte am Samstag Igor Setschin unterzeichnet, der als enger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin von US-Wirtschaftssanktionen gegen Russland betroffen ist. Putin selbst war bei dem Vertragsabschluss auf dem Wirtschaftsforum in St. Petersburg ebenfalls anwesend. Geschäfte mit dem Unternehmen Rosneft seien von den Sanktionen nicht betroffen, hieß es am Montag von BP in London.

Dax erklimmt Rekordhoch - Analyst: 10 000 Punkte in Sicht

Frankfurt/Main (dpa) - Unbeeindruckt von den Ergebnissen der Europawahl hat der Dax am Montag ein Rekordhoch markiert. Im frühen Handel stieg der deutsche Leitindex bis auf 9876 Punkte, den höchsten Stand in seiner Geschichte. Am Nachmittag notierte er 0,99 Prozent fester bei 9865 Punkten. Am deutschen Rentenmarkt stagnierte die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,13 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,07 Prozent auf 135,73 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3635 (Freitag: 1,3630) Dollar fest.

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