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Europas Wirtschaft erholt sich - Portugal verlässt Rettungsschirm

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Europas Wirtschaft erholt sich - Portugal verlässt Rettungsschirm

Brüssel (dpa) - Die Konjunktur in den 18 Euro-Ländern erholt sich nur langsam. Auch Portugal kommt aus der Rezession - das südeuropäische Land will sich vom Rettungsschirm verabschieden und keine Notkredite mehr. Aber die Defizite von Schuldensündern wie Frankreich bleiben zu hoch. Im laufenden Jahr erwartet die EU-Kommission weiter ein schwaches Wachstum für die Euroländer von 1,2 Prozent. Die Krise in der Ukraine stelle die größte Gefahr für den Aufschwung dar, warnte EU-Kommissar Siim Kallas am Montag in Brüssel. Er stellte die Frühjahrsprognose für die Eurozone vor. Danach erwartet die EU-Kommission für das kommende Jahr nur noch 1,7 Prozent Wachstum, eine leichte Korrektur nach unten. Die Arbeitslosigkeit bleibe hoch, auch wenn sie etwas rascher sinke als bislang erwartet.

SAP baut Vorstand vor Führungswechsel weiter um

Walldorf (dpa) - Kurz vor dem Antritt von Bill McDermott als alleiniger SAP-Chef baut der Softwarekonzern seinen Vorstand noch einmal grundlegend um. Technikchef Vishal Sikka tritt aus privaten Gründen mit sofortiger Wirkung zurück, wie das Unternehmen am Sonntagabend mitgeteilt hatte. Dafür rücken Entwicklungschef Bernd Leukert und Vertriebs-Spezialist Rob Enslin in den Vorstand auf. Beide arbeiten seit den 90er Jahren für den Softwarekonzern. Anleger reagierten enttäuscht auf die Ankündigung. Am Montagvormittag verlor die Aktie mehr als ein Prozent.

Otto setzt mit neuer Internet-Plattform auf die digitale Generation

Hamburg (dpa) - Im umkämpften Online-Handel will die Otto Group mit dem Start-up Collins die digitale Generation für sich gewinnen. Die Gründer setzen auf ein offenes Geschäftsmodell: Auf der neu entwickelten Plattform aboutyou.de sollen auch externe Entwickler das eigene Mode-Angebot um verschiedene Apps erweitern können, wie die Otto-Tochter am Montag in Hamburg mitteilte. Zudem können Kunden ähnlich wie in sozialen Netzwerken eigene Profile anlegen und anhand ihres Kaufverhaltens beraten werden. Anspruch sei, „Shopping für die junge Generation so individuell und inspirierend zu gestalten, wie es ihre digitale Welt längst ist“, sagte Collins-Chef Benjamin Otto.

Sal. Oppenheim-Prozess: Middelhoff verweigert Zeugenaussage

Köln (dpa) - Die hohen Erwartungen wurden enttäuscht: Ex-Arcandor-Chef Thomas Middelhoff hat am Montag im Strafprozess gegen die frühere Führung des Bankhauses Sal. Oppenheim überraschend die Aussage verweigert. Vor dem Kölner Landgericht begründete sein Anwalt Winfried Holtermüller dies mit dem jüngsten Bericht des Magazins „Focus“ über ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Insolvenzverschleppung gegen seinen Mandanten. Dadurch habe sich eine neue Lage ergeben.

Richter wirft Hypo Real Estate mangelnde Kooperation im Prozess vor

München (dpa) - Im milliardenschweren Musterprozess um Schadenersatz von der Hypo Real Estate hat der Vorsitzende Richter Guido Kotschy die verstaatlichte Immobilienbank scharf kritisiert. In einem Rundumschlag warf er dem Institut am Montag vor dem Oberlandesgericht München mangelnde Kooperation im Prozess vor, zweifelte an den Grundsätzen ordentlicher Buchführung im Jahr 2007 und forderte die Bank zur Herausgabe fehlender Dokumente auf. Das Gericht werde nicht locker lassen, bis alle geforderten Zahlen auf dem Tisch lägen. „Jetzt geht's ans Eingemachte.“ In dem Prozess werfen ehemalige Aktionäre dem Unternehmen vor, viel zu spät auf die Belastungen durch die Finanzkrise im Jahr 2007 hingewiesen zu haben.

Maschinenbauer halten trotz Auftragsflaute an Prognose fest

München (dpa) - Die deutschen Maschinenbauer halten trotz einer zuletzt enttäuschenden Auftragslage an ihrer Jahresprognose fest. „Wir setzen darauf, dass sich die Dynamik im weiteren Jahresverlauf verstärkt“, erklärte der Geschäftsführer des Branchenverbandes VDMA, Richard Clemens, am Montag zum Auftakt der Umwelttechnologiemesse IFAT (bis 9. Mai) in München. Für 2014 rechnet der VDMA daher weiter mit einem Produktionswachstum von drei Prozent. Es könne aber nicht übersehen werden, dass das Umfeld mit einer verhaltenen Binnennachfrage und einem nachlassenden Wachstum in großen Schwellenländern schwierig sei, sagte Clemens.

Weniger Autos im April in Deutschland verkauft

Flensburg (dpa) - Dämpfer für die Autoindustrie: Nach einem starken ersten Quartal sind im April in Deutschland wieder weniger Autos verkauft worden. Die Zahl der Neuzulassungen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,6 Prozent auf 274 100 zurück, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Montag in Flensburg mitteilte. Dabei ist zu berücksichtigen, dass es im April 2014 wegen des späteren Osterfestes einen Feiertag mehr gab als im April 2013. Nach vier Monaten ist die Bilanz aber noch immer positiv. Von Januar bis April wurden 985 900 Autos neu zugelassen, das sind 2,9 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Dax leidet unter Ukraine-Konflikt und schwachen Wirtschaftsdaten

Frankfurt/Main (dpa) - Der an Schärfe zunehmende Konflikt in der Ukraine und schwache Stimmungsdaten aus der Eurozone haben dem deutschen Aktienmarkt zum Wochenstart einen kräftigen Dämpfer versetzt. Nachdem der Dax am Montagmorgen bereits nach enttäuschenden Zahlen aus China leicht nachgegeben hatte, weitete er bis zum Nachmittag seine Verluste aus und fiel um 1,40 Prozent auf 9422 Punkte. In der wegen des Mai-Feiertags verkürzten Vorwoche hatte der deutsche Leitindex noch um mehr als anderthalb Prozent zugelegt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,23 Prozent am Freitag auf 1,21 Prozent. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3874 (Freitag: 1,3862) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7208 (0,7214) Euro.

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