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Alle EU-Bürger bekommen Recht auf Bankkonto

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Alle EU-Bürger bekommen Recht auf Bankkonto

Straßburg (dpa) - Alle Bürger in der EU können künftig ein Girokonto einrichten, auch wenn sie keinen festen Wohnsitz haben. Mit dem Konto können sie grundlegende Funktionen nutzen, etwa Geld überweisen oder Bargeld am Automaten abheben. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag in Straßburg für das Gesetz, das ab 2016 gelten soll. Die EU-Regierungen müssen noch zustimmen, doch dies gilt als Formalie. Damit bekämen auch deutsche Kunden erstmals einen Rechtsanspruch auf ein „Girokonto für Jedermann“. Bisher gab es dazu nur freiwillige Selbstverpflichtungen der Banken.

EU-Parlament beschließt historische Bankenunion

Straßburg (dpa) - Die europäische Bankenunion ist startklar: Sparer sind bei Bankenpleiten künftig besser geschützt, Steuerzahler sollen bei Zusammenbrüchen von Geldhäusern geschont werden. Das EU-Parlament stimmte am Dienstag in Straßburg nach jahrelangem Ringen mit den Regierungen der Mitgliedsländer mit großer Mehrheit für einen EU-Mechanismus zur Sanierung oder Schließung von Pleitebanken. Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) nannte den Beschluss „historisch“ und den Höhepunkt der ablaufenden Legislaturperiode.

Gabriel sieht soliden Aufschwung und verteidigt Mindestlohn

Berlin (dpa) - Rekordbeschäftigung, höhere Einkommen und optimistische Firmen: Deutschland steht nach Ansicht der Regierung wirtschaftlich vor zwei weiteren Erfolgsjahren. Bei der Vorlage seiner Frühjahrs-Konjunkturprognose zeigte sich Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel zuversichtlich, dass weder der Ukraine-Konflikt noch die Lage in den Euro-Krisenländern Europas größter Volkswirtschaft etwas anhaben können: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem soliden Aufschwung.“ Gabriel bestätigte am Dienstag seine Einschätzung aus dem Februar, dass die Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,8 Prozent wachsen kann. 2015 soll das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 2,0 Prozent zulegen. Ähnliche Werte sagten zuletzt auch die Forschungsinstitute voraus. Die Warnungen der führenden Ökonomen, der gesetzliche Mindestlohn werde bis zu 200 000 Arbeitsplätze kosten, wies der SPD-Chef erwartungsgemäß zurück.

RWE liefert über Polen Gas an die Ukraine

Essen/Kiew (dpa) - Der Essener Energiekonzern RWE hat am Dienstag als erster europäischer Versorger mit Gaslieferungen an die Ukraine begonnen. Das Gas fließe über Polen und werde zu europäischen Großmarktpreisen einschließlich der Transportkosten abgerechnet, teilte RWE mit. Die Liefermenge wurde nicht genannt. Grundlage ist ein 2012 unterzeichneter Rahmenvertrag mit dem ukrainischen Staatsunternehmen Naftogaz mit der Option zur Lieferung von jährlich bis zu 10 Milliarden Kubikmetern Gas. Das ist eine erhebliche Menge: Der gesamte Gasverbrauch Deutschlands liegt bei 80 bis 90 Milliarden Kubikmetern im Jahr.

Versicherer für mehr Transparenz bei Rentenansprüchen

Berlin (dpa) - Die deutschen Versicherer haben mehr Transparenz bei der Berechnung der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge verlangt. Nur so könnten mögliche Rentenlücken besser erkannt werden, erläuterte der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Alexander Erdland, am Dienstag in Berlin. Bisher gebe es lediglich für die gesetzliche Rentenversicherung regelmäßige Auskunft über die künftigen Ansprüche. Politik und Versicherungswirtschaft sollten den Versicherten aber einen Gesamtüberblick über den Anspruch aus gesetzlicher, privater oder betrieblicher Altersvorsorge ermöglichen, sagte Erdland und fügte hinzu, sein Verband sei dazu grundsätzlich bereit.

Scheidender Lufthansa-Chef: Sparprogramm muss weitergehen

Frankfurt/Main (dpa) - Das Spar- und Sanierungsprogramm „Score“ der Lufthansa soll nach Vorstellung des scheidenden Vorstandschefs Christoph Franz auch in den kommenden Jahren weitergehen. „Die Zitrone ist nie ausgequetscht, uns fällt immer noch etwas Neues ein“, sagte der Chef von Europas größter Fluggesellschaft am Montagabend in Frankfurt. „Wir müssen jedes Jahr effizienter werden.“ Auch bei ihrem Gewinnziel für 2015 befinde sich die Lufthansa noch nicht auf der Ziellinie. „Es geht jetzt darum, am Ball zu bleiben, und sich da, wo sich die Umwelt verändert, anzupassen“, sagte Franz. Auch zu Übernahmen solle die Lufthansa bald wieder in der Lage sein. Der 53-jährige Franz gibt die Konzernführung Ende April an den bisherigen Chef der Passagiersparte, Carsten Spohr, ab und wechselt als Verwaltungsratschef zum Schweizer Pharmariesen Roche.

Nestlé wächst etwas langsamer - Starker Franken belastet

Vevey (dpa) - Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestlé hat einen schwachen Start in das Jahr erwischt. Aufgrund des anhaltend starken Schweizer Franken, aber auch durch Unternehmensverkäufe sank der Umsatz in den ersten drei Monaten um 5,1 Prozent auf 20,8 Milliarden Franken (17,1 Mrd Euro), wie Nestlé am Dienstag mitteilte. Bereinigt um diese Effekte legte der Hersteller von Produkten wie Nespresso-Kaffeekapseln, Maggi-Suppen und Alete-Babynahrung um 4,2 Prozent zu. Dies war allerdings das schwächste Wachstum seit 2009. Im gleich Zeitraum des Vorjahres hatte Nestlé noch 4,3 Prozent geschafft.

Ostereier billiger

Wiesbaden (dpa) - Eier sind in diesem Frühjahr deutlicher billiger als im Vorjahr. Im März lagen die Verbraucherpreise für Eier um 7,6 Prozent niedriger als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte. Im Zehnjahresvergleich ergibt sich aber eine erhebliche Verteuerung: Im März 2014 mussten Verbraucher 13,8 Prozent mehr für Euer zahlen als zehn Jahre zuvor. Das Bundesamt ermittelt lediglich das Preisniveau, nicht aber Stückpreise.

Deutsche Aktien geben nach - Ukraine-Konflikt und Daten belasten

Frankfurt/Main (dpa) - Der Konflikt um die Ukraine hat am Dienstag den deutschen Aktienmarkt belastet. Hinzu kamen enttäuschende Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA. Unerwartet gute amerikanische Unternehmenszahlen indes hielten die Verluste in Grenzen. Der Leitindex Dax fiel um 0,43 Prozent auf 9299 Punkte. Für den MDax ging es um 0,32 Prozent auf 15 824 Punkte nach unten. Der TecDax büßte 0,51 Prozent auf 1171 Punkte ein. Am Rentenmarkt hielt sich die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere unverändert zum Vortag bei 1,27 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3803 (Montag: 1,3827) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7245 (0,7232) Euro.

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