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ZEW-Forscher: Krim-Krise drückt Konjunkturerwartungen

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ZEW-Forscher: Krim-Krise drückt Konjunkturerwartungen

Mannheim (dpa) - Die Krim-Krise drückt die Stimmung deutscher Finanzexperten. Die Konjunkturerwartungen des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) fielen im März im Vergleich zum Vormonat um 9,1 Punkte auf 46,6 Zähler. Dies ist der niedrigste Stand seit August 2013, wie das ZEW am Dienstag in Mannheim mitteilte. „Wir vermuten, dass eine der Hauptkomponenten die Unsicherheit wegen möglicher Sanktionen ist“, sagte Konjunkturexperte Frieder Mokinski. Nach dem umstrittenen Referendum hatte Kremlchef Wladimir Putin am Montag ungeachtet der Sanktionen des Westens die Halbinsel Krim als unabhängigen Staat anerkannt.

Weg frei für neue Hilfsmilliarden an Griechenland

Athen/Brüssel (dpa) - Der Weg für neue Hilfsmilliarden an das Euro-Krisenland Griechenland ist frei. Nach mehrmonatigem Tauziehen einigten sich Griechenland und die internationale Geldgeber-Troika. Nun sollen bald 10,1 Milliarden Euro nach Athen fließen. Neue Sparmaßnahmen werde es nicht geben, teilte der griechische Regierungschef Antonis Samaras am Dienstag in Athen mit. Zuvor hatte der Sprecher von EU-Währungskommissar Olli Rehn in Brüssel gesagt, die Troika habe sich mit Athen in allen wichtigen Punkten geeinigt. Der Abschluss der Prüfung von EU, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) ist Voraussetzung für die Auszahlung weiterer Hilfsgelder an Athen.

EU-Kommission will Ökostrom-Rabatt für mehr als 60 Branchen erlauben

Brüssel (dpa) - Im Streit um die deutschen Ökostrom-Rabatte will die EU-Kommission nun doch für zahlreiche Industriezweige eine Sonderbehandlung erlauben. Genau 65 Branchen listet ein Entwurf der neuen EU-Beihilfeleitlinien für die Ökostromförderung auf, der dem Informationsdienst dpa Insight EU in Brüssel vorliegt. Für diese Branchen sollen Ausnahmen gelten, weil sie viel Strom verbrauchen und sich im internationalen Wettbewerb behaupten müssen. Die Liste umfasst unter anderem die klassischen Branchen wie die Aluminium-, Stahl- und Zinnindustrie. Aber auch Keramik-Hersteller, Produzenten von Glasfaser oder sogar Lederkleidung und Fruchtsäften zählen dazu.

DGB: Mit neuen Arbeitszeitmodellen Entgeltlücke für Frauen schließen

Berlin (dpa) - Zur Überbrückung des Lohnrückstandes von Frauen gegenüber Männern fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) neue gesetzlich verankerte Arbeitszeitmodelle. „Frauen dürfen durch Erwerbsunterbrechungen und unfreiwillige Teilzeit keine beruflichen Nachteile erfahren - dagegen brauchen wir den Rechtsanspruch auf Rückkehr aus Teilzeit und verbindliche Regeln für befristete Teilzeit“, sagte die DGB-Gleichstellungsexpertin Anja Weusthoff am Dienstag in Berlin. Zum DGB-Forderungskatalog gehört auch der Ruf nach zeitlicher Neujustierung der normalen Arbeitszeiten zwischen 36 und 40 Stunden pro Woche - und zwar nach unten. Wer die Entgeltlücke von 22 Prozent überwinden wolle, „muss auch an die Arbeitszeiten ran“.

Deutscher Mobilfunkmarkt erreicht Rekordwert

Bonn (dpa) - Das mobile Surfen im Internet ist beliebter denn je und treibt den deutschen Mobilfunkmarkt auf neue Höchstmarken. Im vergangenen Jahr sei die Teilnehmerzahl auf rund 115 Millionen gestiegen, teilte die Bundesnetzagentur am Dienstag in Bonn mit. Das waren noch einmal zwei Millionen mehr als ein Jahr zuvor. Den starken Zuwachs führte die Behörde vor allem auf die mobile Nutzung des Internets zurück. Im Durchschnitt besitze jeder Einwohner in Deutschland inzwischen 1,4 SIM-Karten. Gezählt werden allerdings nur SIM-Karten, die mit einem Hauptvertrag und einer Rufnummer hinterlegt sind.

Werk für neuen VW-Großtransporter Crafter kommt nach Polen

Wolfsburg/Posen (dpa) - Volkswagen wird die nächste Generation seines Großtransporters Crafter in Polen fertigen. Dafür baut der Konzern ein neues Werk in Września nahe der westpolnischen Stadt Posen (Poznań) und schafft mindestens 2300 neue Jobs, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Damit bestätigten sich Informationen der Nachrichtenagentur dpa und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ), die schon im Januar von entsprechenden Plänen berichteten. Bisher lässt VW den Crafter bei Daimler bauen, er ähnelt stark dem Mercedes-Sprinter. Diese Kooperation läuft aber 2016 aus. Auch der Nutzfahrzeugstandort Hannover-Stöcken hatte sich um den Zuschlag für den Crafter-Nachfolger bemüht.

„.berlin“ als weltweit erste Städte-Endung verfügbar

Berlin (dpa) - Die neue Internet-Endung „.berlin“ ist seit Dienstag als weltweit erste Städte-Domain im Internet allgemein verfügbar. Mit neuen Adressen wie www.schmidt.berlin würden mehr Vielfalt und Gestaltungsmöglichkeiten im Netz geschaffen, sagte Dirk Krischenowski, Geschäftsführer der Betreiberfirma Dot Berlin, am Dienstag in Berlin. Mit dem Startschuss wurde als erste Adresse www.wohnheim.berlin beim Provider Strato freigeschaltet. Die großen Anbieter hatten bereits in der Bewerbungsphase ein großes Interesse an den neuen regionalen Endungen verzeichnet.

Dax dreht nach Putin-Aussagen ins Plus

Frankfurt/Main (dpa) - Nachlassende Sorgen über eine Eskalation der Krim-Krise haben den Dax am Dienstag ins Plus geschoben. Nach anfänglichen Verlusten stand der deutsche Leitindex zuletzt 0,61 Prozent höher bei 9237 Punkten. Für den MDax ging es um 0,78 Prozent auf 16 423 Punkte nach oben und der TecDax stieg um 0,84 Prozent auf 1254 Punkte. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gewann 0,80 Prozent. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3902 (Montag: 1,3906) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7193 (0,7191) Euro.

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