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Milliardenschwere Altlasten: Deutsche-Bank-Gewinn bricht ein =

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Milliardenschwere Altlasten: Deutsche-Bank-Gewinn bricht ein =

Frankfurt/Main (dpa) - Milliardenschwere Risiken wegen juristischer Altlasten haben der Deutschen Bank auch das dritte Quartal verhagelt. Weil auch das Investmentbanking nicht rund lief, blieb nur ein magerer Gewinn, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Auch die Aussichten sind mau, das Führungsduo Anshu Jain/Jürgen Fitschen sieht "weitere Herausforderungen". Ein großer Unsicherheitsfaktor bleiben juristische Auseinandersetzungen - zum Großteil geht es dabei in den USA um fragwürdige Geschäfte mit Hypothekenpapieren aus der Zeit vor der Finanzkrise. Die Doppelspitze Jain/Fitschen hat dabei das Vertrauen des Aufsichtsrats: Das Kontrollgremium verlängerte Fitschens Vertrag wie angekündigt vorzeitig bis zum 31. März 2017. Der 65-Jährige hatte zunächst nur eine Anstellung bis Mai 2015, Jains Vertrag läuft bereits bis Ende März bis 2017.

Eurogruppen-Chef Dijsselbloem will strengeren Stabilitätspakt =

Frankfurt/Brüssel (dpa) - Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem will die Wirtschaftsreformen in den Euroländern beschleunigen. Dazu sollte der Stabilitätspakt verschärft werden, sagte Dijsselbloem der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ/Dienstag): "Wenn Länder - wie kürzlich etwa Frankreich - in laufenden Defizitverfahren mehr Zeit zur Korrektur ihres Staatsdefizits bekommen, sollte dies an die Bedingung geknüpft werden, dass sich die Länder im betreffenden Zeitraum zu bestimmten Reformen verpflichten." Wenn die Staaten die Reformen nicht im vereinbarten Zeitraum umgesetzt hätten, solle ihnen die zusätzliche Zeit verweigert werden, schlug der Eurogruppen-Chef vor. Dijsselbloem, der auch niederländischer Finanzminister ist, hatte seine Forderung im Interview mit insgesamt vier europäischen Zeitungen erhoben, darunter auch die "FAZ".

Hamburger Hafen wächst =

Hamburg (dpa) - Die Unternehmen im Hamburger Hafen rechnen trotz schwieriger Rahmenbedingungen in diesem Jahr mit einem soliden Wachstum. Der wichtige Containerumschlag werde um zwei bis drei Prozent auf rund neun Millionen Standardcontainer (TEU) zunehmen, sagte Gunther Bonz, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg (UVHH), am Dienstag in der Hansestadt. Insgesamt werde der Hafen rund 136 Millionen Tonnen Güter umschlagen, drei bis vier Prozent mehr als im Vorjahr. Damit entwickele sich der größte deutsche Hafen besser als die Konkurrenzhäfen.

Verdi weitet Amazon-Streiks aus - nach Leipzig auch Bad Hersfeld =

Leipzig/Bad Hersfeld (dpa) - In dem festgefahrenen Konflikt um einen Tarifvertrag beim Online-Versandhändler Amazon hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi die Gangart verschärft. Mehrere hundert Beschäftigte legten am Dienstag in den Versandzentren Leipzig und Bad Hersfeld die Arbeit nieder. In Leipzig streiken Amazon-Beschäftigte bereits seit Montag. Seit dem Frühjahr versucht Verdi, das US-Unternehmen mit Streiks zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu bewegen. In Leipzig rechnete Verdi am Dienstag mit 500 Streik-Teilnehmern. Mit dabei waren auch Einzelhandels-Beschäftigte, die ebenfalls die Arbeit niedergelegt hatten. In Bad Hersfeld erwartete die Gewerkschaft 600 Streikende.

Nokia mit Umsatzrückgang und weiterem Verlust =

Espoo (dpa) - Der einstige Handy-Weltmarktführer Nokia kämpft sich mit einem Absatzschub bei seinen Lumia-Smartphones aus der Krise. Im dritten Quartal gab es unterm Strich zwar noch einen Verlust von 91 Millionen Euro, wie Nokia am Dienstag mitteilte. Im Vorjahresquartal war aber noch ein Riesen-Minus von 959 Millionen Euro aufgelaufen. Der Umsatz fiel um knapp 22 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. Nokia verkauft gerade seine Gerätesparte an Microsoft, der Deal soll Anfang 2014 abgeschlossen werden. Nach der Vorstellung neuer Modelle konnte Nokia deutliche Zuwächse im lange schwachen Smartphone-Geschäft präsentieren. Es wurden 8,8 Millionen Lumia-Geräte verkauft - etwa drei Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum.

Studie: Euro-Banken türmen faule Kredite in Rekordhöhe auf =

Frankfurt/Stuttgart (dpa) - Die Banken der Eurozone haben einer Hochrechnung zufolge so viele faule Kredite in den Büchern wie noch nie. "2013 fallen in der Eurozone 7,8 Prozent der Kreditsumme in diese Kategorie, das entspricht 940 Milliarden Euro – ein neuer Rekordwert", berichtete die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY am Dienstag in Frankfurt. Angesichts von Konjunkturflaute und Rekordarbeitslosigkeit steige die Zahl der Unternehmen und Bürger im Euroraum, die ihre Kredite nicht oder nicht fristgerecht zurückzahlen können, gegenüber 2012 um 120 Milliarden Euro oder 15 Prozent. Besonders stark betroffen seien Institute in den Krisenländern Spanien und Italien, wo in diesem Jahr 12,0 beziehungsweise 11,5 Prozent der vergebenen Kredite ausfallgefährdet seien.

Nach Zins-Skandal: Rabobank muss 774 Millionen Euro zahlen =

Amsterdam (dpa) – Im Skandal um manipulierte Referenz-Zinssätze muss die niederländische Rabobank 774 Millionen Euro als Buße bezahlen. Das teilte die Bank am Dienstag in Utrecht mit. Die Bank traf mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden einen außergerichtlichen Vergleich. Im vergangenen Jahr war herausgekommen, dass Mitarbeiter mehrerer internationaler Großbanken den Satz für die wichtigen Referenzzinsen jahrelang mit falschen Angaben verschoben hatten, um höhere Gewinne einzustreichen.

Neuer Ärger für die UBS: Aufseher ziehen Daumenschrauben an =

Zürich (dpa) - Die Hiobsbotschaften für die UBS reißen nicht ab: Nachdem die Schweizer Großbank an so gut wie jedem Skandal der Branche in den vergangenen Jahren beteiligt war, dreht jetzt die Finanzaufsicht die Daumenschrauben enger. Die Behörde Finma ist mit dem bankinternen Modell zur Berechnung der Risiken nicht mehr zufrieden und verlangt einen kräftigen Aufschlag. Das erst so mühsam reduzierte Risikokapital steigt damit um einen Schlag um 28 Milliarden Franken. Die Kapitalquote sinkt im Gegenzug. Das Ziel einer Eigenkapitalrendite von 15 Prozent müsse daher vorerst verschoben werden, teilte die Bank am Dienstag in Zürich mit.

Elektrische Geräte heute Standard in fast allen deutschen Haushalten=

Wiesbaden (dpa) - Die deutschen Haushalte sind nahezu flächendeckend mit den wichtigsten elektrischen Geräten ausgestattet. Rund 90 Prozent verfügen gleichzeitig über Kühlschrank, Waschmaschine, Fernseher und Telefon, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag auf Grundlage der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) vom Jahresbeginn 2013 berichtete. Am weitesten sind Telefone und Kühlschränke verbreitet, die in nahezu jedem der gut 40 Millionen deutschen Haushalte zu finden sind. Jeweils 95 Prozent haben Fernseher und Waschmaschine. Hinter den Zahlen steckt eine gewaltige Entwicklung des privaten Konsums: In der alten Bundesrepublik konnten 50 Jahre zuvor nur 13 Prozent der Haushalte alle vier genannten Basisgeräte als Eigentum nutzen.

Neue iPhones bringen Apple in Schwung =

Cupertino (dpa) - Die neuen iPhone-Modelle haben bei Apple das zuletzt stockende Geschäft angekurbelt und den nächsten Milliardengewinn gesichert. Der Konzern verkaufte im vierten Geschäftsquartal von Juli bis September annähernd 33,8 Millionen seiner Smartphones und damit gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings blieben die Gewinne des iPhone-Konzerns unter den Hoffnungen etlicher Börsianer. "Wir hatten einen starken Endspurt in einem bemerkenswerten Jahr", sagte Konzernchef Tim Cook am Montag in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Er rechnet nun auch mit guten Verkäufen zu Weihnachten. Dazu sollen vor allem die jüngst vorgestellten neuen iPad-Tablets beitragen. "Es wird ein iPad-Weihnachten", sagte Cook.

KfW-Umfrage: Krisen belasten zunehmend deutschen Mittelstand =

Frankfurt/Main (dpa) - Die überwundene Rezession im Euroraum hat nach einer KfW-Umfrage das Wachstum des deutschen Mittelstands gebremst. Die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland seien zwar vergleichsweise gut durch die Krisen der letzten Jahre gekommen, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner bei der Präsentation einer repräsentativen Umfrage unter Mittelständlern am Dienstag in Frankfurt. Dies habe aber Kraft gekostet: "Besonders die Entwicklung von Profitabilität und Eigenkapitalausstattung bei den Kleinen gibt Anlass zur Sorge." Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, seien Folgen für die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen wahrscheinlich. Für 2014 und 2015 erwarteten die meisten Mittelständler keine Verbesserung ihrer Lage. Insgesamt sieht Zeuner Sand im Getriebe: "Die positive, aber gedämpfte Entwicklung setzt sich fort."

Bundesagentur: Zahl der offenen Stellen wieder kräftiger gestiegen =

Nürnberg (dpa) - Die monatelange Talfahrt bei den offenen Stellen scheint gestoppt. Im Oktober sei die Nachfrage nach Arbeitskräften zum zweiten Mal infolge gestiegen, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag unter Berufung auf ihren Stellenindex BA-X mit. Der Indikator liegt derzeit bei 152 Punkten - und damit drei Punkte über dem September-Niveau. Zu dieser Entwicklung trägt nach BA-Einschätzung nicht nur die leichte Konjunkturaufhellung, sondern auch der optimistische Ausblick für 2014 bei. Trotzdem liege die Kräftenachfrage immer noch deutlich unter dem Spitzenniveau vom Jahreswechsel 2011/12. Auch an den Vorjahreswert von 159 Punkten reiche der Gradmesser für die Zahl der offenen Stellen nicht heran.

Linde senkt Gewinnziel leicht - Wechselkurse belasten = München (dpa) - Der Industriegase-Konzern Linde hat sein Gewinnziel für das laufende Jahr nach Bremsspuren im dritten Quartal ein Stück weit nach unten gesetzt. Statt eines operativen Gewinns von mindestens vier Milliarden Euro für 2013 stellte Konzernchef Wolfgang Reitzle am Dienstag in München nur noch rund vier Milliarden Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Aussicht. Reitzle begründete die Anpassung vor allem mit Belastungen durch ungünstige Wechselkursverhältnisse, unter denen Linde mit seiner weltweiten Aufstellung leidet. "Auf derartige Entwicklungen haben wir keinen Einfluss, sie sind kaum planbar."

Jeder zweite Beschäftigte erhält Weihnachtsgeld =

Düsseldorf (dpa) - Etwa 54 Prozent der Beschäftigen bekommen einer Umfrage zufolge Weihnachtsgeld. Dabei hängt es nicht zuletzt vom Geschlecht und vom Wohnort des Arbeitnehmers ab, ob sich das Weihnachtsfest auch auf dem Konto bemerkbar macht. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Online-Umfrage des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor. Generell gilt demnach: Frauen bekommen seltener Weihnachtsgeld als Männer. Rund 57 Prozent der Männer, aber nur 51 Prozent der Frauen können sich anlässlich des Festes über mehr Gehalt freuen. Große Unterschiede bestehen nach wie vor zwischen Ost und West: Im Westen bekommen 58 Prozent, im Osten nur 39 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld. Auch die Art des Beschäftigungsverhältnisses spielt eine wichtige Rolle. 

Lloyds rutscht tief in rote Zahlen - Spartenverkäufe belasten =

London (dpa) - Spartenverkäufe und hohe Steuern haben die britische Großbank Lloyds tief in die roten Zahlen gedrückt. Im dritten Quartal sei ein Verlust von 1,3 Milliarden Pfund (rund 1,52 Mrd Euro) angefallen, teilte die teilverstaatlichte Bank am Dienstag in London mit. Damit wurden die bis Ende Juni aufgelaufenen Gewinne fast wieder aufgezehrt. Zudem wird die Bilanz von Schadensersatzansprüchen von Kunden belastet, die von mangelhafter Beratung beim Verkauf von Versicherungen herrühren.

Ölkonzern BP mit Gewinneinbruch - Dividende angehoben =

 London (dpa) - Europas zweitgrößter Ölkonzern BP hat im dritten Quartal einen deutlichen Gewinnrückgang verbucht. Der bereinigte Gewinn fiel um etwas mehr als ein Viertel auf 3,7 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Ölpreise blieben zwar im Vergleich zum Vorjahr praktisch stabil, die Margen im Raffineriegeschäft entwickelten sich jedoch deutlich schlechter. Auch im Upstream-Geschäft, also der Erschließung und Förderung von Öl und Erdgas, sanken die Gewinne.

Dax pendelt um die Marke von 9000 Punkten =

Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax hat sich am Dienstag erneut an der Marke von 9000 Punkten versucht. Mit plus 0,32 Prozent auf 9007 Punkte stand der deutsche Leitindex nur wenige Punkte unter seinem am Vortag im Tagesverlauf erreichten Rekordhoch von knapp 9018 Punkten. Der MDax kletterte zuletzt um 0,13 Prozent auf 15 840,58 Punkte nach oben, während der TecDax um 0,09 Prozent auf 1121,30 Punkte nachgab. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone verbuchte ein Kursplus von 0,60 Prozent auf 3040,16 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,43 (Vortag: 1,44) Prozent. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3768 (Montag: 1,3784) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7263 (0,7255) Euro.

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