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EU einigt sich endgültig auf Bankenaufsicht

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EU einigt sich endgültig auf Bankenaufsicht

Luxemburg (dpa) - Die Europäische Zentralbank (EZB) wird vom Herbst 2014 an etwa 130 Großbanken des gemeinsamen Währungsgebiets direkt beaufsichtigen. Die EU-Finanzminister einigten sich am Dienstag in Luxemburg ohne Debatte endgültig auf die Rechtsgrundlage für die gemeinsame Aufsicht. Das Europaparlament hatte bereits im September zugestimmt. EZB-Direktoriumsmitglied Jörg Asmussen sagte, die Notenbank könne nun mit den praktischen Dingen anfangen, also Mitarbeiter einstellen oder Gebäude anmieten. Ziel sei es, in einem Jahr die Arbeit aufzunehmen. „Jetzt können wir richtig gut loslegen, wir sind gut vorbereitet.“ Er fügte hinzu: „Es ist ein wichtiger Tag, es ist ein guter Tag.“ Ursprünglich sollte die Aufsicht bereits zum 1. Juli 2014 starten, nun wird in Brüssel vom 1. November 2014 gesprochen.

Haribo-Chef Hans Riegel gestorben

Bonn (dpa) - Der Süßwarenfabrikant und Seniorchef von Haribo, Hans Riegel, ist tot. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers starb der 90-jährige Unternehmer und Sohn des Haribo-Gründers am Dienstag. Riegel hatte sich im vergangenen Juli einer Hirnoperation unterziehen müssen, bei der ein gutartiger Tumor entfernt worden war. Gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder Paul, der 2009 starb, baute Hans Riegel nach dem Zweiten Weltkrieg die elterliche Firma wieder auf. Während Paul sich um die Produktion kümmerte, war Hans Riegel zuständig für Versand und Marketing. Haribo, das sich aus den Namen Hans Riegel Bonn zusammensetzt, produziert heute an 15 Standorten in Europa und beschäftigt rund 6000 Mitarbeiter. Der Umsatz liegt nach Branchenangaben bei rund zwei Milliarden Euro im Jahr.

Ökostrom-Umlage wird für 2014 auf 6,24 Cent festgesetzt

Berlin (dpa) - Die Verbraucher in Deutschland müssen sich auf spürbare Strompreiserhöhungen einstellen. Die über den Strompreis zu zahlende Umlage zur Förderung erneuerbarer Energien wird für 2014 auf den Rekordwert von 6,240 Cent je Kilowattstunde festgesetzt, teilte der für die Verwaltung der Förderzahlungen mitzuständige Übertragungsnetzbetreiber TransnetBW am Dienstag mit. Das Unternehmen aus Baden-Württemberg war in diesem Jahr federführend für die Berechnung der neuen Umlage verantwortlich. Derzeit liegt sie bei 5,277 Cent. Kurz vor der Veröffentlichung war die Zahl noch einmal verändert worden, ursprünglich war von 6,3 Cent je kWh für das kommende Jahr ausgegangen worden.

ZEW-Konjunkturerwartungen hellen sich weiter auf

Mannheim (dpa) - Die Stimmung deutscher Finanzexperten hat sich im Oktober überraschend weiter aufgehellt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen von 49,6 Punkten im Vormonat auf 52,8 Zähler, wie das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag in Mannheim mitteilte. Das ist der höchste Stand seit April 2010. Bankvolkswirte hatten einen unveränderten Wert erwartet. Die Beurteilung der aktuellen Lage fiel hingegen leicht von 30,6 Punkten auf 29,7 Punkte. Analysten hatten hier mit einem Anstieg auf 31,3 Zähler gerechnet. „Die Finanzmarktexperten bleiben optimistisch. Ein größerer Einfluss des Streits über die Schuldenobergrenze in den USA ist derzeit nicht sichtbar“, erklärte ZEW-Präsident Clemens Fuest.

IG BCE bestätigt Vorsitzenden Vassiliadis im Amt

Hannover (dpa) - Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) hat ihren Vorsitzenden Michael Vassiliadis im Amt bestätigt. Der ohne Gegenkandidaten angetretene 49-Jährige wurde am Dienstag in Hannover mit 99,2 Prozent wiedergewählt. Vassiliadis steht seit 2009 an der Spitze der rund 661 000 Mitglieder zählenden Industriegewerkschaft. Als erste Frau in der Geschichte wählten die rund 400 Delegierten Edeltraud Glänzer zur stellvertretenden Chefin der Gewerkschaft. Die IG BCE veranstaltet bis Freitag ihren Kongress in Hannover, am Mittwoch wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) als Gast erwartet.

Aktionäre stimmen Rettungspaket für angeschlagene Alitalia zu

Rom (dpa) - Der Weg für die Rettung der kriselnden italienischen Fluggesellschaft Alitalia ist frei. Die Aktionäre der Fluglinie stimmten der geplanten Kapitalerhöhung um bis zu 300 Millionen Euro einstimmig zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Ab diesem Mittwoch können die neuen Aktien für 30 Tage über Bezugsrechte gezeichnet werden. Die italienische Post will sich mit 75 Millionen Euro an den Rettungsmaßnahmen beteiligen, dazu kommen die Banken Unicredit und Intesa Sanpaolo. Alitalia braucht dringend frisches Geld, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden.

Burberry-Chefin führt künftig Apple Stores

Cupertino (dpa) - Von britischer Eleganz zu kalifornischer Technik: Die Chefin der Modemarke Burberry wird künftig die über 400 Apple Stores führen. Angela Ahrendts wechselt im Frühjahr zu dem iPhone-Konzern. Sie werde direkt Firmenchef Tim Cook unterstellt sein und auch die Online-Stores beaufsichtigen, teilte Apple am Dienstag mit. Apple suchte rund ein Jahr lang nach einer neuen Leitung für seinen Einzelhandels-Bereich, nachdem Ahrendts Vorgänger bereits nach wenigen Monaten aufgab. Der Konzern hat mehr als 400 eigene Läden, die als durchgestyltes Schaufenster der Marke dienen und zugleich Milliarden-Erlöse bringen. So sind sie im Heimatmarkt USA seit Jahren branchenweit Spitze beim Umsatz pro Quadratmeter, vor dem Juwelier Tiffany.

IWF-Vize: Ohne Lösung in den USA droht Zusammenbruch der Geldmärkte

Hamburg (dpa) - Der Vizechef des Internationalen Währungsfonds (IWF), David Lipton, hat die US-Regierung vor den Folgen eines eskalierenden Haushaltsstreits gewarnt. Sollte am 17. Oktober keine Lösung gefunden werden, „könnte das die internationalen Geldmärkte zumindest schwer erschüttern, wenn es sie nicht sogar zum Erliegen bringt“, sagt Lipton „Spiegel Online“ (Dienstag). Außerdem bestünde unter anderem die Gefahr, dass die Staatsschulden nicht mehr bedient werden könnten. „Wir drängen die USA deshalb sehr, eine tragfähige Lösung zu finden - und nicht immer Politik am Rande des Abgrunds zu betreiben und erst unter hohem Druck zu reagieren“, sagte der IWF-Vizechef. Inzwischen zeichnet sich in Washington in allerletzter Minute doch noch ein Kompromiss ab.

Dax schafft neuen Rekord - Hoffnung im US-Haushaltsstreit

Frankfurt/Main (dpa) - Die Hoffnung auf eine baldige Einigung im US-Haushaltspoker hat dem deutschen Aktienmarkt am Dienstag neue Höchststände beschert. Am Nachmittag durchbrach er die Marke von 8800 Punkten und erreichte mit 8804,27 Punkten einen neuen Bestwert in seiner 25-jährigen Geschichte. Zuletzt notierte der deutsche Leitindex mit plus 0,72 Prozent auf 8787 Punkten. Der MDax gewann 1,22 Prozent auf 15 438 Punkte. Der Index der mittelgroßen Werte hatte im Handelsverlauf bei 15.462,17 Punkten ebenfalls einen Rekordwert erreicht. Für den TecDax ging es um 1,07 Prozent auf 1099 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 erklomm bei rund 2999 Punkten seinen höchsten Stand in diesem Jahr, zuletzt betrug das Plus 0,58 Prozent auf 2995 Punkte. Am deutschen Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 1,55 (Vortag: 1,52) Prozent. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte zuvor den Referenzkurs auf 1,3493 (Montag: 1,3564) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7411 (0,7373) Euro.

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