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Draghi: Gemeinsame Bankenabwicklung in Europa ab 2015 möglich

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Draghi: Gemeinsame Bankenabwicklung in Europa ab 2015 möglich

Frankfurt/Cambridge (dpa) - EZB-Präsident Mario Draghi hält gemeinsame europäische Regeln zur Abwicklung von Krisenbanken ab 2015 für möglich. „Wir glauben fest daran, dass ein einheitlicher Abwicklungsmechanismus Anfang 2015 in Kraft treten kann“, sagte Draghi laut Redetext am Mittwoch (Ortszeit) bei einem Auftritt an der Harvard Kennedy School in Cambridge (USA). Bereits im Herbst 2014 soll die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Arbeit als zentrale Aufsicht über die etwa 130 größten Banken im Euroraum beginnen. Als weitere tragende Säule der Bankenunion wollen sich die EU-Staaten bis Ende dieses Jahres auf eine Lösung zur Bankenabwicklung verständigen.

OECD warnt vor globalen Risiken wegen US-Haushaltskrise

Paris (dpa) - Die Industriestaatenorganisation OECD hat vor globalen Gefahren wegen der anhaltenden US-Haushaltskrise gewarnt. In einer Mitteilung in Paris spricht die OECD von einem „unnötigen Risiko für Stabilität und Wachstum nicht nur für die USA sondern auch für die Weltwirtschaft“. Und das zu einer Zeit, in der die wirtschaftliche Erholung in den Industrieländern ohnehin auf wackeligen Beinen stehe und viele aufstrebende Ökonomien vor Problemen stünden. OECD-Generalsekretär Angel Gurria warnte vor einem Rückfall in eine Rezession, sollten die USA nicht rechtzeitig ihre gesetzliche Schuldenobergrenze heraufsetzen, was praktisch die Zahlungsunfähigkeit bedeuten würde.

Immer mehr Teilzeitbeschäftigte in Deutschland

Nürnberg (dpa) - In Deutschland gibt es immer mehr Teilzeitbeschäftigte. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Im Juni 2011 arbeiteten demnach 5,7 Millionen Menschen in Teilzeit - im Vergleich zu 2006 ist das ein Plus von 25 Prozent. Dieser Anstieg macht sich auch in den Neueinstellungen bemerkbar: Von allen Neueinstellungen 2012 erfolgte rund jede Fünfte (18 Prozent) in Teilzeit. Die neuen Stellen mit reduzierter Arbeitszeit übernahmen mehrheitlich (78 Prozent) Frauen. In der Studie werden nur sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigungen berücksichtigt, keine Minijobs.

Marktforscher: PC-Markt weiter auf rasanter Talfahrt

Berlin (dpa) - Der PC-Markt schrumpft weiterhin rasant. Die Marktforscher von Gartner errechneten für das dritte Quartal ein Minus von 8,6 Prozent im Jahresvergleich, ihre Kollegen von IDC kamen auf ein Minus von 7,6 Prozent. Der chinesische Konzern Lenovo liegt in beiden Ranglisten knapp an der Spitze der PC-Hersteller. Zugleich zeichnet sich eine Spaltung der Branche ab: Die drei führenden Anbieter Lenovo, Hewlett-Packard und Dell konnten den Absatz steigern. Dagegen brachen die Verkäufe bei den kleineren Rivalen Asus und Acer massiv ein, wie aus den am späten Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht.

Ehrmann verteidigt umstrittene Werbung für „Monsterbacke“-Joghurt

Luxemburg (dpa) - Der Joghurthersteller Ehrmann hat seine umstrittene Werbung für den Früchtequark „Monsterbacke“ vor dem Europäischen Gerichtshof verteidigt. Der Werbeslogan „So wichtig wie das tägliche Glas Milch!“ verstoße nicht gegen die EU-Vorgaben, sagte ein Anwalt des Allgäuer Unternehmens am Donnerstag bei der mündlichen Verhandlung in Luxemburg. Die deutsche Wettbewerbszentrale hatte Ehrmann verklagt, weil der Spruch das verbreitete positive Image der Milch einfach auf das Produkt übertrage, obwohl „Monsterbacke“ fast dreimal so viel Zucker enthalte. Das Urteil wird erst in einigen Monaten erwartet. Es dürfte Grundsatzcharakter für die Werbung für zuckerhaltige Produkte haben.

Ratiopharm-Mutter Teva will 5000 Stellen streichen

Jerusalem (dpa) - Der weltgrößte Generikahersteller Teva Pharmaceutical verschärft angesichts roter Zahlen sein Sparprogramm. Bis zum kommenden Jahr will die Ratiopharm-Mutter 5000 Stellen streichen, wie Teva am Donnerstag in Jerusalem mitteilte. Das ist jeder zehnte Arbeitsplatz im Konzern. Dadurch sollen die Kosten um eine Milliarde Dollar sinken, bis 2017 sollen es zwei Milliarden sein. Zunächst kostet der Stellenabbau aber rund 1,1 Milliarden Dollar. Zum israelischen Hersteller von Nachahmermedikamenten gehört auch das Ulmer Pharmaunternehmen Ratiopharm. Teva hatte zuletzt immer weniger verdient und war im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht.

Neue Studie empfiehlt Deckelung der Ökostrom-Förderung

Berlin (dpa) - Angesichts der weiter steigenden Kosten bei der Förderung erneuerbarer Energien empfiehlt eine neue Studie eine feste Obergrenze. Es solle eine Vergütungs-Obergrenze für alle neuen Anlagen in Höhe von 8,9 Cent je Kilowattstunde geben, heißt es einem Vorschlag der Denkfabrik „Agora Energiewende“, die von dem früheren Umwelt-Staatssekretär Rainer Baake (Grüne) geleitet wird. Sämtliche anderen Boni sollten für Neuanlagen gestrichen werden - um die von allen Verbrauchern über den Strompreis zu zahlende Ökostrom-Umlage nicht weiter steigen zu lassen. Zum Vergleich: Bisher gibt es etwa für Solaranlagen 14,3 Cent Förderung.

Annäherung im US-Haushaltsstreit beflügelt die Börse

Frankfurt/Main (dpa) - Nach drei etwas schwächeren Tagen hat der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag wieder zugelegt. Unterstützung kommt aus den USA, wo es erste Anzeichen einer Annäherung zwischen Demokraten und Republikanern im Haushaltsstreit gab. Bis zum Nachmittag gewann der Dax 1,34 Prozent auf 8631 Punkte. Der MDax legte um 0,88 Prozent auf 15 098 Punkte zu, und der TecDax stieg um 1,03 Prozent auf 1080 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 1,62 Prozent auf 2952 Punkte vor. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3532 (Mittwoch: 1,3515) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7390 (0,7399) Euro.

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