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Rösler tritt als FDP-Chef zurück - Grünen-Spitze bietet Ämter an

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Rösler tritt als FDP-Chef zurück - Grünen-Spitze bietet Ämter an

Berlin (dpa) - Die FDP steht nach ihrem historischen Debakel bei der Bundestagswahl vor einem Neuanfang. Der bisherige Vorsitzende Philipp Rösler erklärte seinen Rücktritt. Neuer Parteichef soll der bisherige FDP-Vize Christian Lindner werden, der die schwer angeschlagene Partei rundum erneuern will. Lindner will die Partei 2017 wieder zurück in den Bundestag führen. Bei den Grünen stellen Bundesvorstand und Parteirat ihre Ämter zur Verfügung. Die Führungsspitze soll beim Parteitag im Herbst vorzeitig neu gewählt werden.

Merkel vor schwieriger Regierungsbildung

Berlin (dpa) - Deutschland steht nach dem Wahltriumph von Kanzlerin Angela Merkel vor einem wochenlangen Machtpoker. „Deutschland braucht eine stabile Regierung“, sagte die CDU-Vorsitzende. Eine von SPD oder Grünen tolerierte Minderheitsregierung lehnte sie damit ab. Die CSU peilt eine große Koalition an. SPD-Chef Sigmar Gabriel zeigte sich offen für Sondierungsgespräche mit der Union, betonte aber, es gebe „keinen Automatismus in Richtung große Koalition“. Noch sperriger gaben sich die Grünen.

Hessen-Parteien suchen nach Verbündeten

Wiesbaden (dpa) - In Hessen zeichnet sich nach der Landtagswahl eine monatelange komplizierte Regierungsbildung ab. Hessen brauche eine stabile Regierung, sagte CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier. Seine Partei erhielt zwar erneut die meisten Stimmen, doch seine Koalition mit der FDP verlor ihre Mehrheit. Ebenso wenig reicht es für Rot-Grün, die Linke könnte im Wiesbadener Landtag den Ausschlag geben. Das sei ein schwieriges Ergebnis, es werde keine schnelle Lösungen geben, sagte der hessische SPD-Chef Thorsten Schäfer-Gümbel dem Sender hr-info. Alle Parteien suchten nach Bündnispartnern.

Gericht in Kairo verbietet Muslimbruderschaft

Kairo (dpa) - Ein Gericht in Ägypten hat die Muslimbruderschaft verboten. Die Islamistenbewegung hatte vor drei Monaten mit Mohammed Mursi noch den Präsidenten des Landes gestellt und außerdem einige Minister. Das im Eilverfahren erlassene Verbot gilt auch für alle Ableger der Muslimbruderschaft. Das Vermögen und die Immobilien der Organisation sollen nach Entscheidung des Richters in Kairo von der Regierung beschlagnahmt werden.

Belagerung in Nairobi vor dem Ende - Explosionen, Rauch und Schüsse

Addis Abeba (dpa) - Die Lage im von Islamisten besetzten Einkaufszentrum Westgate in Nairobi hat sich dramatisch zugespitzt. Am Mittag stieg plötzlich dichter schwarzer Rauch aus dem Gebäude auf. Kurz zuvor hatten Ohrenzeugen mehrere laute Explosionen gehört. Nach Angaben des Innenministeriums hatten die Angreifer das Feuer selbst ausgelöst, um die Einsatzkräfte zu verwirren. Das Terrorkommando der somalischen Islamistenmiliz Al-Shabaab hatte am Samstag das Einkaufszentrum gestürmt. Nach neuen Angaben kamen 62 Menschen um, rund 175 wurden verletzt.

Vater des ermordeten Süleyman Tasköprü sagt im NSU-Prozess aus

München (dpa) - Im NSU-Prozess hat der Vater des 2001 in Hamburg ermordeten Süleyman Tasköprü als Zeuge ausgesagt. Er hatte das Lebensmittelgeschäft der Familie kurz verlassen, um Oliven zu besorgen - als er zurückkehrte, lag sein Sohn in einer Blutlache auf dem Boden. Die Terroristen hatten ihn dreimal in den Kopf geschossen. Der Anklage am Oberlandesgericht München zufolge erschossen die Neonazi-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt den 31-Jährigen. Es war der dritte von zehn Morden, die dem NSU zugerechnet werden.

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