Wintersport in Bayern:Frühlings-Ski im Januar

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Ziehen Sie einfach einen Pullover weniger an: Trotz Wärmeeinbruch am Wochenende wird in vielen bayerischen Skigebieten Ski- und Langlauf gut möglich sein.

Daniela Dau

Für die nächsten Tage sagen Metereologen Temperaturen über zehn Grad voraus - viel zu warm für die Jahreszeit. Die Grundstimmung in den bayerischen Skigebieten ist trotzdem positiv: Bereits im Dezember hat es geschneit, das Weihnachtsgeschäft lief gut und Schneemangel konnte bisher dank der Kälte durch den Einsatz von Schneekanonen wettgemacht werden.

Gute Bedingungen am Fellhorn im Allgäu (Foto: Foto: dpa)

"Kein Vergleich zum letzten Jahr", freut sich Thomas Waldherr von den Bergbahnen am Brauneck, "da war ja kaum was." Aktuell seien die Pistenverhältnisse in Lenggries bis ins Tal gut, auf 55 Zentimeter Altschnee am Berg lägen etwa zehn Zentimeter Neuschnee. Angesichts des zu erwartenden weichen Schnees nach dem Wärmeeinbruch rät Waldherr: "Am Vormittag Skifahren - und den Nachmittag zum Einkehren nutzen."

Keine Sorgen macht man sich auch im Skigebiet Sudelfeld. "Alle Lifte oben sind in Betrieb und die Loipen bestens präpariert", sagt Helmut Limbrunner, Bürgermeister von Bayrischzell. Bis ins Tal kann man allerdings nur noch eingeschränkt abfahren. Plusgrade am Tag bereiten Limbrunner kein Problem. "Nur nachts darf es nicht tauen, dann nützen auch die Schneekanonen nichts." In weiser Voraussicht hat man in Bayrischzell ein Schneedepot beschneit, um auch bei wärmerer Witterung die Langlaufloipen instandhalten zu können. Und ansonsten übt man sich in Oberbayern in Optimismus: "Unsere Hoffnung ist, dass es vielleicht doch nicht so warm wird wie vorhergesagt", so Limbrunner.

"Gute Bedingungen" meldet Garmisch-Partenkirchen nicht nur für die Zugspitze sondern auch im tiefer gelegenen "Classic"-Gebiet Hausberg, Alpspitze und Kreuzeck. Die Schneedecke am Berg sei mit 90 cm stabil und leicht mit Neuschnee überzuckert, so Eva-Maria Greimel, Pressesprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn-Bergbahn AG. Auf der Alpspitze fänden Skifahrer sogar ähnliche Schneeverhältnisse wie auf der Zugspitze vor (derzeit 180 cm). Und der Zustand der Pisten? "Hart aber griffig!"

Grün im Tal, weiß am Berg

Im Tal ist zwar alles grün, doch je näher man dem Skigebiet Spitzingsee kommt, desto winterlicher wird die Umgebung. "Viele Leute glauben gar nicht, dass es bei uns so gut geht", meint Veronika Weiler von den Alpenbahnen Spitzingsee, "dabei herrschen an Stümpfling und Sutten gute Bedingungen." Erst gestern habe es geschneit, fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee lägen auf den Pisten.

Ähnlich sieht es auch im Chiemgau aus: Gute Bedingungen herrschen zum Beispiel oben auf der Steinplatte bei Reit im Winkel, wo alle Lifte laufen. Auch in Ruhpolding ist der Sessellift am Unternberg in Betrieb, die Langlaufloipen im Ort sind allerdings "nur was für Könner", so Katharina Schweiger von der Touristeninfo Ruhpolding, "da wird es schon ziemlich eisig."

Mit einem dicken Polster von 180 Zentimeter Schneehöhe am Nebelhorn blickt die Skiregion Oberstdorf gelassen auf die nächsten Tage. Auch in den Nachbargebieten Fellhorn (130 Zentimeter) und Söllereck (110 Zentimeter) bereitet der Skibetrieb Moritz Zobel von Oberstdorf Touristik keine Kopfzerbrechen: Die Pistenverhältnisse seien insgesamt sehr gut, die Abfahrt bis ins Tal dank Minusgraden und Schneekanonen möglich. Nur einige Loipen im Tal sind nicht mehr bespurbar.

An diesem Zustand dürfte sich auch in der kommenden Woche nichts ändern: "Es bleibt im Flachland mit Temperaturen um die zehn Grad für die Jahreszeit ungewöhnlich mild", sagt Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst. "Für die nächsten Tage ist kein Neuschnee zu erwarten."

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