Ein sehr bedeutendes Bild in meinem Leben ist das Gemälde "Die große Arve" von Karl Mediz. Wenn ich nach manch anstrengendem Tag nach Hause komme, die Türe meiner Wohnung öffne, dann empfängt mich dieses wunderschöne, sehr zentral positionierte Bild und lässt mich augenblicklich alle Tageshektik vergessen. Es ist wie ein Fallen in eine Spalte der Zeit und dieses Eintauchen in die Farben, in die Formen dieses Bildes ist mein täglicher und notwendiger Luxus, ist Balsam für meine Seele. Und auch meinen Kindern bedeutet dieses Gemälde enorm viel. Sie waren so begeistert und wollten es unbedingt um sich haben, als es von Juni bis September 2004 anlässlich der Ausstellung "Intermezzo - Gustav Klimt und Wien um 1900" im MDM Rupertinum Salzburg zu sehen war. Nun lebt das Bild mit meiner Familie, gehört dazu.
Karl Mediz war Mitglied des Hagenbundes, der damals fortschrittlichsten Künstlervereinigung Österreichs. Seine Bilder und auch die seiner Frau, Emilie Mediz-Pelikan, die ich ebenfalls sehr schätze, zeigen im Detail einen eigenartigen impressionistischen Stil. Farbtupfen formieren sich in rotblau- Tönen von rosa bis violett zu großflächigen Mustern. Die Farbtöne ergeben flirrende Farbteppiche, die Helldunkelschattierung zur Statik des Baumes gesetzt, erzeugt einen reizvollen Kontrast. Himmel auf Wiese in lila, blau, grün, darin der mächtige Baum in der Mitte. Lebensbaum. Wunderbaum. Ich mag Bäume. Ich betrachte dieses Bild besonders gerne. Es bringt mich in einen Zustand zentrierter Ruhe und wirkt gleichzeitig anregend, ja aufregend und das tut immer wieder gut - besonders, wenn die Dinge turbulent um einen wirbeln.
Museum der Moderne Salzburg Mönchsberg: Pablo Picasso, Frauen, bis 29.5.
Rupertinum: Metropolis - Das Bild der Stadt, bis 1.5.
www.museumdermoderne.at