Wandern im Herbst:Mit Handy und Erste-Hilfe-Set

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Der Herbst hat begonnen und damit die schönste Wanderzeit. Der Deutsche Alpenverein gibt Wanderern einige Verhaltensregeln mit auf den Weg, um sie vor Gefahren zu schützen.

Sylvia Stumpf

Nie allein in die Berge

Der Herbst ist die schönste Wanderzeit. Doch es lauern auch allerhand Gefahren, auf die sich Wanderer aber vorbereiten können. (Foto: Foto: Fankhauser)

Da im Herbst erfahrungsgemäß weniger Leute in den Bergen unterwegs sind, sollten Bergtouren nicht allein unternommen werden. Denn bei einem Unfall kann es schon einige Zeit dauern, bis wieder ein Wanderer vorbeikommt um Hilfe zu leisten.

Zu groß sollte die Gruppen allerdings nicht sein: Mehr als zehn Leuten sind zu viel, da die Übersicht verloren geht. Die optimale Größe ist zwischen drei und sechs Personen. Es sollte immer ein erfahrener Bergwanderer dabei sein, der sich mit den Beschilderungen auskennt, und bei Gefahr weiß, was zu tun ist.

Trotz warmer Herbstsonne kann es in tieferen Lagen ab 1200 Meter auch schon schneien. Ab Mitte Oktober können gefrorene Passagen zu gefährlichen Rutschpartien werden. Daher sollte an die richtige Ausrüstung gedacht werden.

Kleidung im Zwiebelprinzip anlegen

Kleidung ist im Herbst besonders wichtig. Da es mehr regnet als im Sommer, ist wasserdichte und atmungsaktive Kleidung nützlich. Dabei schützen mehrere Schichten, nach dem so genannten Zwiebelprinzip, am Besten vor dem Auskühlen des Körpers.

Besonders wichtig ist in dieser Jahreszeit das richtige Schuhwerk, denn bei Regen oder Schnee ist es schnell einmal rutschig. Turnschuhe sind besonders im Herbst lebensgefährlich, abgesehen davon, dass man schnell nasse und kalte Füße bekommt.

Nach Angaben des Wanderexperten, Luis Stitzinger vom Deutschen Alpenverein gehört in jeden Rucksack auch ein Erste-Hilfe-Set. Schmerzmittel und Rettungsfolie sollte darin enthalten sein. Die Folie verhindert bei einem Unfall für einige Zeit das schnelle Auskühlen des Körpers.

Zusätzlich sollte vor einer Wandertour immer einen Bekannten über Route und geplante Rückkehr informiert werden. Trotz der zahlreiche Funklöcher, die es in den Bergen noch gibt, ist es sinnvoll ein Handy dabei zu haben, um im Notfall Hilfe zu holen.

Weniger Unfälle als im Vorjahr

In dieser Sommersaison haben sich nach ersten Schätzungen weniger Unfälle in den Alpen ereignet als im Vorjahr. Das liegt aber nicht daran, dass die Wanderer vorsichtiger oder in Sachen Schuhwerk vernünftiger geworden sind. Vielmehr waren wegen des sehr durchwachsenen Wetters einfach weniger Wanderer in den Bergen unterwegs.

Ungefähr 40 Menschen kommen pro Jahr beim Bergwandern ums Leben, gibt Karl Schrag vom Deutschen Alpenverein an. Dabei gibt es unterschiedliche Gründe. Zum Teil stolpern Wanderer im steilen Gelände oder sie kommen vom Weg ab und stürzen in den Tod.

Untrainierte Wanderer sollten sich nicht übernehmen

Ein Drittel der Unfälle gehen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Vor allem übergewichtige und untrainierte Wanderer sind gefährdet. Wer also nur selten auf Tour geht, sollte leichte Strecken wählen.

Sehr wichtig ist es, immer auf den markierten Weg zu bleiben und nicht zu versuchen Abkürzungen zu nehmen. Falls ein Wanderer dennoch vom Weg abkommt, sollte er lieber den gleichen Weg zurückgehen, den er gekommen ist.

Beachten sollten Wanderer auch, dass ab Ende September sind nicht mehr alle Hütten des Alpenvereins geöffnet sind. Darüber sollte man sich rechtzeitig bei der alpinen Auskunft oder im Internet erkundigen. Denn ein weiteres Gefahrenpotenzial liegt im Herbst in der schnell einsetzenden Dunkelheit. Wer keine Lampe dabei hat kommt schnell vom Weg ab und bringt sich unnötig in Gefahr.

Quelle: sueddeutsche.de/dpa

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