Von Kalifornien nach Hawaii:Auf einem Floß aus Müll

Auf Plastikflaschen und alten Wrackteilen sind zwei Amerikaner über den Pazifik gesegelt. Die Aktion war nicht nur ein Abenteuer - die Segler wollten mit ihr auf den Plastikmüll in den Weltmeeren aufmerksam machen.

Auf einem aus Müll zusammengeschusterten Floß sind zwei Amerikaner 4.200 Kilometer weit über den halben Pazifik von Kalifornien nach Hawaii gesegelt. Erschöpft und hungrig, aber überglücklich trafen sie drei Monate nach dem Beginn ihres Abenteuers im Hafen von Honolulu an.

"Wir haben es geschafft. Wo gibt es was zu essen", johlte Marcus Eriksen (41). Gemeinsam mit seinem Bordkameraden Joel Paschal (32) wollte er mit der Aktion auf die immer schlimmer werdende Verschmutzung der Weltmeere mit Plastikflaschen aufmerksam machen.

Ihr rund neun Meter Floß namens Junk (englisch für Müll) wurde aus Müllresten gefertigt: Das Deck bestand aus den Masten geborgener Segelbootwracks, die sechs Pontons wurden mit 15.000 Plastikflaschen befüllt und die Kabine aus dem Rumpf einer Cessna gebaut.

Insgesamt war das Gefährt, das nur mit dem Wind segeln konnte, aber schwerfälliger und langsamer als geplant. "Wir mussten die Rationen eine Zeit lang halbieren", erklärte Paschal. Zudem ging schon bald nach dem Start am 1. Juni ein Teil des Floßes im Sturm kaputt und musste auf offener See notdürftig repariert werden.

Unterstützt wurden die zwei Abenteurer an Land von Eriksens Verlobter Anna Cumming, die sich um die Logistik und das Finanzielle gekümmert hat. Hauptziel der Aktion sei es, für ein Verbot von Einweg-Plastikflaschen zu werben, die fast alle früher oder später im Ozean landeten.

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