Venedig will Touristen erziehen:Nicht essen! Nicht hinlegen! Nicht sonnen!

Der Markusplatz sehe aus wie eine Müllhalde, empört man sich in der Lagunenstadt. Nun soll die "gute Stube Venedigs" verteidigt werden - "koste es, was es wolle!"

Den Venezianern reicht es, zumindest, wenn sie den Markusplatz überqueren: Dort sonnen sich Urlauber, essen ungeniert im Vorbeischlendern und lassen ihren Müll einfach fallen.

Nun will Venedig seinen Touristen bessere Manieren beibringen. Wie die Zeitung Corriere della Sera berichtet, sollen vor allem um den Markusplatz neue Verbotschilder aufgestellt werden.

Unter anderem soll es untersagt werden, mit nacktem Oberkörper herumzulaufen und sich auf öffentlichen Plätzen zum Ausruhen hinzulegen.

Außerdem will die Stadt dagegen vorgehen, dass die Touristen ihr Essen auf der Straße verzehren.

Der Markusplatz sehe mitunter "wie ein Abfalleimer aus", schimpft das Blatt. "Aber die gute Stube Venedigs muss geschützt werden, koste es, was es wolle."

Um ein zivilisiertes Verhalten der Besucher durchzusetzen, erwäge die Stadt den Einsatz von Ordnungshütern, hieß es. Anders werde die Lagunenstadt mit dem Touristenansturm einfach nicht mehr fertig.

Neu sind derartige Bemühungen freilich nicht. Schon vor Jahren hatte Venedig einen Art Verhaltenskodex für Touristen durchsetzen wollen. "Denken Sie daran, dass der Markusplatz ein Museum unter freiem Himmel ist!", mahnte der "Knigge alla veneziana" - jedoch ohne durchschlagenden Erfolg.

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