USA-Flüge:Reisende müssen Aufenthalt vor Abflug angeben

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Flugreisende in die USA müssen sich bald auf eine weitere Sicherheitsmaßnahme der US-Behörden gefasst machen. Vom 4. Oktober an müssen sie bereits vor der Abreise eine erste Aufenthaltsadresse in den USA angeben.

Die Fluggesellschaften werden damit beauftragt, den ersten Aufenthaltsort von Nicht-US- Bürgern, die in die USA reisen, zu erfassen. Die Airlines gehen diese Aufgabe auf unterschiedliche Weise an. Ob es für die Passagiere zum Beispiel zu längeren Wartezeiten auf Flughäfen kommt, ist noch offen.

Delta Air Lines hat die Adressdatenerfassung bereits am 7. September eingeführt, um für Oktober gerüstet zu sein, sagt eine Sprecherin des US-Unternehmens in Frankfurt. Die Delta-Kunden sollen schon bei der Buchung - zum Beispiel im Reisebüro - nach ihrer Anschrift in den USA gefragt werden. Bei Touristen ist das in der Regel eine Hoteladresse.

Offene Fragen aus dem Testlauf bis zum 4. Oktober werde Delta an die US-Behörden weiterleiten. Unklar sei bislang unter anderem, welche Adresse Urlauber angeben können, die mit Mietwagen und Wohnmobilen reisen und keine feste Anschrift haben.

"Das stellt uns vor größere Probleme, weil diese Adressdaten nicht im Reservierungssystem, sondern manuell erfasst werden müssen", sagt Lufthansa-Sprecher Michael Göntgens in Frankfurt. Lufthansa plant, die Daten in der Anfangsphase beim Check-In oder am Gate zu erfassen, also anders als Delta erst am Flughafen.

"Man muss abwarten, wie sich das entwickelt"

"Mit veränderten Check-In-Zeiten rechnen wir zunächst einmal nicht", sagt Göntgens. Die Adressen werden 15 Minuten nach dem Start der Maschine an die US-Behörden übermittelt.

Auch Nina Dumbert vom Reisekonzern Thomas Cook in Oberursel (Hessen) geht nicht von Verzögerungen bei der Abfertigung der Flugpassagiere aus: "Wir geben einen Hinweis für die Kunden von Condor aus, damit sie beim Check-In die Adresse zusammen mit den Reiseunterlagen bereit halten."

Die Fluggesellschaft LTU in Düsseldorf wiederum will ihren Fluggästen bereits mit den Reiseunterlagen Formulare aushändigen, um den Vorgang zu beschleunigen. Diese Formulare sollen die Reisenden dann mit zum Check-In-Schalter bringen, sagt eine Sprecherin. Ob es längere Wartezeiten gibt, sei noch unklar: "Man muss abwarten, wie sich das entwickelt".

Bereits im Mai 2004 hatten USA und Europäische Union ein Abkommen geschlossen, das den US-Zollbehörden den Zugriff auf die Reise- und Reservierungsdaten von Fluggästen auf Flügen in die USA erlaubt.

Dort stehen neben dem Namen des Gastes unter anderem Reiseverlauf, Angaben über die Buchungsstelle und die Art der Bezahlung, unter Umständen also die Kreditkartendaten des Kunden. Nun wird diese Datensammlung eben durch die erste Unterkunft in den USA weiter vergrößert.

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