Urlaubsende:Spende an sich selbst

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Ein israelisches Start-up hat Automaten entwickelt, an denen man Münzen und Scheine digital verwerten kann, die im Urlaub übrig geblieben sind. Die Automaten stehen bereits an neun Flughäfen, darunter drei in der Türkei.

Von Stefan Fischer

Geld wirft man nicht weg. Deshalb hat wahrscheinlich jeder daheim eine Dose mit fremdländischen Münzen - ein paar bleiben naturgemäß immer übrig am Ende eines Urlaubs. Und vielleicht kommt man ohnehin mal wieder in die Türkei, nach Thailand oder Tunesien. Kommt man aber häufig eben doch nicht, oder aber die Inflation hat bis dahin alles aufgefressen. Alternativ kann man das Geld gleich in Spendenbehälter karitativer Organisationen werfen, die häufig auf Flughäfen aufgestellt sind.

Das israelische Start-up Travelers Box bietet eine Alternative: An mittlerweile neun Flughäfen, darunter dreien in der Türkei, hat das Unternehmen Automaten aufgestellt, an denen man übrige Münzen und Scheine einzahlen kann. Auch hier besteht die Möglichkeit, das Geld zu spenden. Man kann es aber auch seinem Paypal-Konto gutschreiben oder sich einen Gutschein ausdrucken lassen, unter anderem für Downloadportale sowie Gastronomie- oder Bekleidungsketten. Travelers Box behält sieben Prozent des eingezahlten Geldes ein. Außerdem, so erklärt Tomer Zussmann, einer der Gründer, kassiere seine Firma Provisionen von den Unternehmen, bei denen Flugreisende Gutscheine erwerben.

Umgerechnet 22 US-Dollar zahlen die Nutzer von Travelers Box durchschnittlich ein. Das Start-up hat inzwischen 28 Mitarbeiter, die bisherigen Automaten stehen in Kanada, Japan, Israel, Georgien, Italien, der Türkei und auf den Philippinen. Travelers Box möchte vor allem in Asien und den USA expandieren. Aber auch der Flughafen von Amsterdam wird im nächsten Jahr mit diesen Automaten ausgerüstet. Erste Gespräche laufen auch in Deutschland.

Amerikaner, Chinesen und Deutsche seien die wichtigsten Kunden, sagt Zussmann. Denn diese drei Nationen stellen die meisten Reisenden. Deshalb wähle Travelers Box vor allem Flughäfen, die besonders häufig von Menschen aus diesen Ländern genutzt werden. Die Automaten akzeptieren neben der jeweiligen Landeswährung weitere fünf Währungen. Die Bedienung der Automaten ist einfach gehalten: Man kann zwischen neun bis zwölf Sprachen wählen, muss lediglich seine E-Mail-Adresse eingeben, entscheiden, welche Art der Gutschrift man wünscht - und seine Hosentaschen leeren.

© SZ vom 15.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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