Ukraine:Duftende Erde

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Wild und abseits der üblichen Reiserouten: Das Tschornohora-Gebirge in den ukrainischen Karpaten bietet noch ein echtes Naturerlebnis.

Von Richard Fraunberger

Jeden Morgen um 8.37 Uhr ruckelt in Europas geografischer Mitte ein Bummelzug los. Er wird von einer alten, tschechoslowakischen Diesellok gezogen und hat vier mit Holzbänken ausgestattete Waggons. Gemächlich zieht er hinaus aus Rachiw, einer Kleinstadt an der Theiß mit golden glänzenden Zwiebeltürmen und niedrigen, pastellfarbenen Häusern, schraubt sich dann immer tiefer aus der fruchtbaren Ebene hinein in die Waldkarpaten. An jeder Haltestelle wartet der Lokführer seelenruhig, bis alle Kisten, Eimer, Säcke und Körbe an Bord gehievt sind. Ein paar Frauen drängen ins Abteil, wickeln aus Tüchern mit Fleisch gefüllte Kartoffelpuffer, ziehen Blumensträuße, gehäkelte Tischdecken, hölzerne Kämme, Löffel, Mörser hervor. Im Nu ist der Zug ein fahrender Markt.

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