Tourismusindustrie:Reiseboom in den Schwellenländern

Länder wie Indien und China verschaffen der Tourismusindustrie Zuwächse. Dagegen wird erwartet, dass die Reiseindustrie in Europa und Nordamerika an Gewicht verliert.

Ein Reiseboom in den Schwellenländern wird der Tourismusindustrie nach Branchenschätzungen trotz Finanzkrise und hoher Ölpreise in den kommenden Jahren ein kräftiges Wachstum bescheren. Mittelfristig blieben die Wachstumsaussichten der Branche "dank starker Zuwächse in den Schwellenländern" gut, sagte Geoffrey Kent vom Tourismus-Weltverband WTTC in Dubai.

Allein für Indien werde erwartet, dass die Tourismusindustrie bis 2018 jährlich um 9,4 Prozent zulege. Für China gehe die Branche von einem Zuwachs um 8,9 Prozent aus, für Libyen und Vietnam um je 8,1 Prozent. Schwellenländer seien als touristische Ziele attraktiv, zugleich kämen aus diesen Staaten aber auch mehr und mehr Reisende.

Zugleich werde sich der Tourismus in Nordamerika und Europa abschwächen und im kommenden Jahrzehnt nur noch um "etwas mehr als zwei Prozent" im Jahr zulegen, betonte Kent. Faktoren wie die Abschwächung der US-Wirtschaft, die Turbulenzen an den Finanzmärkten, teurer Treibstoff und die Sorge um die Erderwärmung seien kurzfristige Herausforderungen, die gemeistert werden müssten.

Er äußerte sich zum Auftakt des zweitägigen WTTC-Treffens in Dubai, wo noch bis Dienstag rund tausend Fachleute aus der Reisebranche und Regierungsvertreter aus 75 Staaten über die Lage der Tourismus-Industrie beraten sollten.

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