Statistik:Auto gefährlicher als Zug

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Die Bahn ist 31 Mal sicherer als das Auto, wenn es um das Todesrisiko im Verkehr geht. Gerade der LKW ist ein Sicherheitsrisiko auf deutschen Straßen.

Das ergab ein statistischer Vergleich zwischen Auto und Eisenbahn, den die Allianz pro Schiene vorstellte.

Der Zug hat einfach mehr ausgehalten - es wurde niemand verletzt. Der PKW-Fahrer kam allerdings nicht so glimpflich davon. (Foto: Foto: dpa)

Der Vorsitzende des Bündnisses, das den Schienenverkehr fördern will, Norbert Hansen, forderte in Berlin, die offiziellen Verkehrsunfallstatistiken sollten nicht nur die Kraftfahrzeuge untersuchen, sondern auch Bahn, Schiff und Flugzeug mit in ihre Erhebungen einbeziehen.

Die Recherche der Allianz versuchte unter Nutzung der offiziell zugänglichen Quellen die Zahl der Opfer für 2003 in ein Verhältnis zur Verkehrsleistung zu setzen.

So gab es in jenem Jahr 4854 Tote im motorisierten Individualverkehr, aber nur 17 im Busverkehr im Inland und 13 in Eisenbahnzügen. Allerdings reisten weit mehr Menschen mit dem Pkw als mit Zug oder Bus. Dennoch ergab sich nach der Datenauswertung der Allianz pro Schiene der Sicherheitsvorteil von Bahn und Bus.

Verletzungsrisiko im Zug auch viel geringer

Hansen sagte, das Verletzungsrisiko sei im Zug sogar 74 Mal geringer als im Auto. Vergleichbare Sicherheitsvorteile ergaben sich der Erhebung zufolge auch bei Gütertransporten.

"Der Lkw ist ein echtes Sicherheitsrisiko auf Deutschlands Straßen", sagte Hansen. Dafür machte er unter anderem die mangelnde Einhaltung der Lenkvorschriften als auch mangelnde Kontrollen und systembedingte Unterschiede, etwa bei der Signaltechnik, verantwortlich.

Allianz-pro-Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege kritisierte, dass die meisten Sicherheitskosten im Straßenverkehr nicht einmal auf Milliarden genau bekannt seien.

Er mutmaßte nach den Recherchen seiner Mitarbeiter, dass zwischen den Zahlungen der Kfz-Haftpflicht für Personenschäden und den tatsächlichen Kosten eine Deckungslücke in zweistelliger Milliardenhöhe existiere, für die der Steuer- beziehungsweise Kassenbeitragszahler aufkommen müsse: "Wenn ein Autofahrer wegen überhöhter Geschwindigkeit allein im Auto gegen einen Baum fährt und danach sein Leben lang im Rollstuhl sitzt, zahlt nicht die Kfz-Haftpflicht. Dann zahlt die Krankenkasse."

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