Station 10: Mehendi:Ornamente aus Henna

Die Hände der Braut sind bemalt. Die Innenflächen ihrer Hände schmücken Ornamente, wie sie auf indischen Stoffen oder an Wänden zu sehen sind. Aber die Zeichnungen sind nicht tätowiert, sondern mit Henna gefertigt; oder wie es in Indien heißt: Mehendi. Ein uralter Ritus mit Ursprung in afrikanischen und asiatischen Ländern. "Henna macht schön und fördert die Liebe", sagte Shashi Sharma, Besitzer eines Henna-Studois in einer kleinen Seitenstraße von Udaipur.

Das Pulver wird mit Wasser angemischt und mit einer Art Spritzpistoleaufgetragen (Foto: Foto: Thomas Krull)

Henna wird aus einem Weiderich-Strauch gewonnen. Mumienfunde belegen, dass die rote Farbe schon im alten Ägypten zur Färbung der Finger- und Zehennägel sowie der Hand- und Fußflächen benutzt wurde. Das Pulver ist inzwischen auch in Schönheitssalons bei Frauen der gehobenen Mittelschicht gefragt, die sich Malereien auf den Körper zaubern lassen.

"Man glaubt, Henna hängt mit der Liebe eng zusammen. Je dunkler die Farbe, desto größer ist die Liebe." Auch Männer benutzen die farbige Ornamentenmalerei auf der Haut immer häufiger, erklärt der Chef der "Werkstatt für Hautkunst".

Das Pulver wird mit Wasser angemischt und mit einer Art Spritzpistole - wie Zuckerguss auf Torten - aufgetragen. Mindestens vier Stunden dauert es, bis die Farbe getrocknet ist. Mit Eukalyptus wird sie haltbar gemacht. Verlängert wird die Lebensdauer des Kunstwerkes mit Zuckerwasser oder mit Zitronensaft. Zwei Tage lang darf weder Seife noch Shampoo benutzt werden.

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