Skaten:BMW greift in die Trendsportkiste

Was im Winter die Kassen klingeln lässt, muss auch im Sommer ziehen. Bayerns großer Automobilkonzern versucht sich an einem Carver für die Straße.

Stefan Wehler

Ein Snowboard für die Straße ist der neueste Trichter, auf den die Ingenieure aus dem Hause BMW gekommen sind. Der Konzern hat die stetig wachsende Schicht der Trendsport-Begeisterten als potentielle Kunden entdeckt. Der Name für das mit Abstand kleinste Modell aus der BMW-Produktfamilie hat es jedenfalls in sich: Das Gefährt rollt als "Streetcarver" an den Start.

Ein echter BMW - der neue Streetcarver ist ein Hightech-Skateboard. (Foto: N/A)

Bauteile nur vom Feinsten...

Carving hatte die arg flügellahme Ski-Industrie während der letzten Winter zurück in die Erfolgsspur befördert. Also verlagert man das durchschlagende Verkaufsrezept vom Schnee auf den Asphalt. Das Know-How der Konstrukteure aus dem Automobilbau kommt dem "Streetcarver" zugute: Ein Pendelstütze, im Original ein Bauteil des 5er BMW's, soll beispielsweise für carvinggerechtes Fahrverhalten sorgen.

Letztlich handelt es sich um ein Hightech-Skateboard mit Aluminiumfahrwerk, dessen spezielle Lenktechnik das Gefühl des Carvens vermitteln soll. Hersteller BMW wirbt damit, das der "Streetcarver" das "Gleitgefühl von Wellenreiten und Snowboarden auf die Straße bringt". Die Steuerung ist allerdings nicht neu. Per Gewichtsverlagerung ändert der Fahrer die Richtung seines Boards - wie gehabt.

...und ein schwindelerregender Preis

Mit der Massentauglichkeit des "Streetcarvers" dürfte es nicht allzu weit her sein. Wahre Skateboarder halten ohnehin ihrem Originalgefährt die Stange und dann wäre da noch der schwindelerregende Preis: 499 Euro kostet das Brett. BMW hat für die stolze Summe mit der ausgeklügelten Lenktechnik, der aufwändigen Herstellung und den wertvollen Materialien zwar eine gute Erklärung parat, über den Status eines weiteren Funsport-Exoten wird der "Streetcarver" so aber kaum hinauswachsen.

Quellen: sueddeutsche.de/dpa/BMW

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