In Sachsen-Anhalt hat eine große Zahl von Wirten und Hotelbesitzern Rechtsextreme zu unerwünschten Gästen erklärt. Insgesamt rund 1000 Gastronomen beteiligen sich nach Angaben des Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA an einer neuen Aktion "Rechtsextreme raus".
Beispielsweise sollten an NPD-Politiker kein Hotelzimmer oder Tagungsräume mehr vermietet werden, kündigte Hauptgeschäftsführer Wolfgang Schildhauer im Radiosender MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt an. Vorbild ist die Weigerung eines Dresdner Hotelchefs, NPD-Funktionären Zimmer zu vermieten.
Zugleich wurde eine Befragung veröffentlicht, aus der die abschreckende Wirkung rechter Straftaten auf Touristen hervorgeht. Demnach haben seit 2004 elf Prozent der potenziellen Sachsen-Anhalt- Urlauber wegen rechtsextremer oder fremdenfeindlicher Vorfälle ihre Reisepläne geändert, berichteten Medien unter Berufung auf eine repräsentative Befragung des Umfrage-Instituts IPSOS für die Forschungsgruppe Urlaub und Reisen. Befragt wurden bundesweit 1000 Menschen im Alter über 14 Jahre.
(sueddeutsche.de/dpa)