Ryanair:Übergewichtige sollen "Fat-Tax" bezahlen

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Die irische Billigairline plant, "sehr umfangreichen" Passagieren eine Extragebühr abzufordern - und versteht dies als Anreiz zum Abnehmen.

Übergewichtige Passagiere der Billig-Airline Ryanair müssen womöglich in Zukunft mit Sanktionen rechnen: Die irische Gesellschaft erwägt das Einführen einer Extragebühr für Übergewichtige, wie das Unternehmen mitteilte. Zuvor hatte sich in einer Kundenumfrage fast ein Drittel von 100.000 Befragten dafür ausgesprochen, Reisende mit zu vielen Pfunden auf den Rippen mit einer Strafe zu belegen.

Die Gebühr könne auch als Anregung für "sehr umfangreiche Passagiere" dienen, ein bisschen Gewicht zu verlieren, sagte Ryanair-Sprecher Stephen McNamara. Ryanair will nun nach eigenen Angaben die Kunden dazu befragen, wie genau die Gebühr aussehen soll.

Eine Möglichkeit wäre demnach, Männer mit mehr als 130 Kilogramm Gewicht für jedes weitere Kilo zahlen zu lassen, Frauen müssten ab 100 Kilo zusätzlich in die Tasche greifen. Auch könnten Passagiere zur Kasse gebeten werden, deren Bauch beide Armlehnen gleichzeitig berührt.

"In jedem Fall haben wir das Limit sehr hoch angesetzt, so dass eine 'Fat Tax' nur für Passagiere gelten wird, die mitreisende Sitznachbarn und deren Komfort beträchtlich einschränken", hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Die Umsätze aus Servicegebühren wie etwa der "Fat Tax" sollen weitere Preissenkungen bei Ryanair ermöglichen.

Bezahl-Toiletten werden nicht eingeführt

Die nach der Übergewichtigen-Gebühr zweitpopulärste Idee zur Kostenreduzierung war in der Kundenumfrage eine Gebühr von einem Euro für die Nutzung von Toilettenpapier mit dem Konterfei von Ryanair-Chef Michael O'Leary. O'Leary hatte Anfang des Jahres für Empörung gesorgt mit dem Vorschlag, Passagiere für die Nutzung der Bordtoiletten zahlen zu lassen.

Tatsächlich wird Ryanair von den Plänen Abstand nehmen. Das Vorhaben habe das Unternehmen zwar zwölf Monate lang gemeinsam mit dem Flugzeughersteller Boeing verfolgt, es scheiterte letztlich aber an simplen technischen Hindernissen, erklärte der Ryanair-Chef. "Boeing kann keine Toilettentüren mit Münzschloss machen", sagte O'Leary.

© AFP/Reuters/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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