Reisemedizin:Cholera

Der "Normaltourist" hat nur ein relativ geringes Risiko, an Cholera zu erkranken. Die Cholera kommt überwiegend in Südostasien, aber auch in Zentralasien, Mittelamerika und Afrika vor. Eine 1990/91 von Peru ausgehende Choleraepidemie breitete sich über Ecuador, Kolumbien, Mexiko bis nach Nicaragua aus. Es werden jährlich ca. 600.000 Choleraerkrankungen gemeldet, davon z.Z. ca. 70% in Süd- und Mittelamerika.

Cholera ist eine Erkrankung, die vorwiegend den Dünndarm befällt; meist akut einsetzende, reiswasserartige Durchfälle mit Erbrechen führen schnell zur Austrocknung des Körpers. Unbehandelt führt die Krankheit zum Tode. Die Cholera ist zwar weit verbreitet, tritt aber unter guten hygienischen Verhältnissen selten auf. Als Ansteckungsquelle gelten der Mensch und seine Ausscheidungsprodukte, auch Meerestiere. So ist die Vorbeugung durch Nahrungsmittelhygiene möglich, sinnvoll und effektiv.

Es steht sowohl eine Schluckimpfung als auch ein Impfstoff zur Injektion zur Verfügung, letzterer bietet aber lediglich für ca. 3 - 6 Monate einen 50 bis 60%igen Schutz. Generell wird die Choleraimpfung z.Zt. nur unter strenger Indikationsstellung empfohlen. Einige Länder verlangen bei Einreise aus Endemiegebieten die Impfung (siehe einzelne Länder). Eine Impfung oder Impfbefreiung ist im Impfpass der WHO zu dokumentieren. Meldepflichtig sind Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod.

© Dr. med. Eckhard Müller-Sacks und Andreas Berlitz

© N/A - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: