Osterinsel:Tourist beschädigt Moai-Statue

Ein 800 Jahre altes Souvenir wollte ein Finne von der Osterinsel mit nach Hause nehmen: Der Tourist schlug einer der berühmten Statuen ein Ohr ab. Nun droht ihm Haft.

Ein finnischer Tourist hat auf der zu Chile gehörenden Osterinsel ein Ohr von einer der weltberühmten Moai-Steinfiguren abgeschlagen. Das Ohr der geheimnisvollen, etwa 800 Jahre alten Figur sei herabgestürzt und in mehrere Teile zerbrochen, von denen der 26-Jährige eines eingesteckt habe, berichtete die Zeitung El Comercio unter Berufung auf die Behörden der Insel.

Nur noch ein Ohr hat die etwa 800 Jahre alte Figur auf der Osterinsel. (Foto: Foto: dpa)

Er habe es als Souvenir mit nach Hause nehmen wollen, habe er bei seiner Festnahme gesagt. Der Europäer stehe nun in einer Pension der Insel mit knapp 4000 Einwohnern unter Hausarrest. Im drohen bis zu fünf Jahre Haft und eine Geldstrafe von bis zu neun Millionen chilenische Pesos (14.000 Euro).

Die Funktion der bis zu elf Meter hohen und bis zu 80 Tonnen schweren Monolithen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören und von denen es etwa 900 auf der kleinen Insel gibt, ist in Vergessenheit geraten.

Die Schrift der vermutlich aus Polynesien eingewanderten Ureinwohner Rapa Nui ging verloren, als die Inselbevölkerung im 19. Jahrhundert zu Sklavenarbeit nach Peru verschleppt wurde. Dort starben alle Priester der Rapa Nui und damit die einzigen Gelehrten, die die bis heute erhaltenen Schrifttafeln lesen konnten.

Der Bürgermeister der Inselgemeinde, Pedro Edmunds, sagte, der Finne sollte frei gelassen werden. Der eigentlich Schuldige sei die chilenische Regierung, die zu wenig für den Schutz des Weltkulturerbes tue.

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