Österreich und Schweiz:Vor Autofahrten die Verkehrslage prüfen

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Zahlreiche Pässe und Bundesstraßen sind gesperrt, weitere können hinzukommen: Autofahrer sollten sich vor einer Reise nach Österreich oder in die Schweiz über die Hochwasserlage informieren.

Reisende auf dem Weg durch Österreich und die Schweiz müssen derzeit zum Teil ihre Routen ändern. "Die Verkehrssituation ändert sich ständig", sagte Regina Ammel, Sprecherin des ADAC in München.

Vor der Autofahrt die Hochwasserlage überprüfen! (Foto: Foto: dpa)

Zahlreiche Pässe und Bundesstraßen sind wegen der andauernden Überflutungen bereits gesperrt, weitere können noch hinzukommen. Aktuelle Informationen können über eine ADAC-Hotline unter 01805/10 11 12 abgerufen werden.

In der Schweiz ist die Lage derzeit chaotisch. Mehrere Pass- Straßen und Autobahnen können nicht befahren werden. Von den Überschwemmungen besonders betroffen sind die Landesteile um den Vierwaldstätter See, das Berner Oberland und Teile der Ostschweiz.

Die für Urlauber wichtige Nord-Süd-Verkehrsachse, die Gotthard- Autobahn (A2), ist gesperrt. Auf der Alternativroute über die San Bernadino-Route (A13) komme es wegen massiver Überlastung bereits zu langen Staus, teilte die Verkehrsinformationszentrale in Biel mit. Reisende sollten stattdessen über das Wallis und den Simplonpass nach Italien fahren.

Nach ADAC-Angaben sind die Pässe Brünig, Flüela, Grimsel, Klausen, Susten und Wolfgang gesperrt. Die Lötschberg-Autoverladung sei eingestellt, die Zufahrt zum Verladebahnhof Kandersteg wegen Überflutung gesperrt. "Wenn es irgendwie geht, sollten Reisende nicht in die betroffenen Regionen fahren", empfiehlt Sprecherin Ammel.

Sperren

In Österreich besonders stark von den Unwettern betroffen sind die Bundesländer Vorarlberg und Tirol. Alle Straßen zwischen diesen Regionen seien unterbrochen, teilte der Automobilclub ÖAMTC in Wien mit.

Wer unbedingt von Tirol nach Vorarlberg muss, solle über München, Memmingen und Bregenz fahren. Die wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen wie die Tauern- und Brennerautobahn sind noch befahrbar. Die Inntalautobahn wurde dagegen zwischen Kufstein und Kramsach gesperrt. Autofahrer sollten hier auf die Tauernautobahn ausweichen.

Auch im Bahnverkehr kommt es zu zahlreichen Einschränkungen. Am stärksten betroffen in der Schweiz ist der Raum Zentralschweiz, wo nach Angaben der Bundesbahn SBB ein Großteil der Strecken unterbrochen ist.

Der SBB rät derzeit von Bahnreisen nach Luzern und in die Zentralschweiz sowie in Richtung Süden ab. In Österreich fahren westlich des Ötztals keine Züge, teilte die Österreichische Bundesbahn ÖBB mit. Vorarlberg sei mit dem Zug nicht mehr erreichbar.

Der ÖAMTC rät Autofahrern, die Reise möglichst um ein paar Tage zu verschieben. "Das Wetter soll ab Mittwoch wieder besser werden, dann kann sich die Situation auf den Hauptrouten schnell normalisieren", sagt Gerhard Koch von der Verkehrsinformationszentrale des ÖAMTC.

Abstand halten

Autofahrer, die ihre Reise nicht aufschieben können, sollten besonders vorsichtig und vorausschauend fahren. Wichtig sei, auf ausreichend Abstand zu achten und das Tempo zu drosseln.

Starke Lenkbewegungen sollten bei stehendem Wasser vermieden werden, da das Auto leicht ausbricht, rät ADAC-Sprecherin Ammel. Bei starkem Regen und nassen Straßen komme es zudem leicht zu Aquaplaning.

Die aktuellen Verkehrsregelungen der Polizei sollten unbedingt eingehalten werden. "Versuchen Sie auf keinen Fall, auf eigene Faust eine andere Strecke zu finden", warnt Ammel. Wegen des starken Regens können sich auch auf frei gegebenen Straßen innerhalb kurzer Zeit Wasserlachen bilden. "Ist die Tiefe nicht abschätzbar, sollte auf keinen Fall mit dem Auto hindurchgefahren werden."

Aktuelle Informationen über gesperrte Straßen in Österreich sind im Internet unter www.oeamtc.at zu finden. Die Schweizer Verkehrsinformationszentrale informiert auf der Internetseite des Teletextes (www.swisstxt.ch) ab Seite 490 über die aktuelle Verkehrssituation. Auch die Schweizer Bundesbahn SBB hat eine kostenlose Hotline eingerichtet (Tel. 0800/99 66 33).

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