Mitten in ...:Stäfa

Damit in Schweizer Dörfern alles seine Ordnung hat, gibt es viele Schilder - die den Besucher manchmal doch in die Irre führen.

Wolfgang Koydl

Damit keine Anarchie ausbricht, gibt es in der Schweiz viele Schilder. Manchmal zu viele. (Foto: Wolfgang Koydl)

Die Schweiz mag Deutschland geographisch naheliegen, dennoch ist die Eidgenossenschaft in vielerlei Hinsicht ein Rätsel geblieben. Da ist es gut, dass man sich an gewissen Sicherheiten entlanghangeln kann, die beinahe Ewigkeitswert besitzen. Dazu gehört die Überzeugung, dass Schweizer - mehr noch als Deutsche - die Unwägbarkeiten des Lebens präzise organisieren wollen.

Jedes Ding braucht seinen angestammten Platz, sonst bräche ja allgemein Anarchie aus.

So gesehen ist dieses Schild in der Gemeinde Stäfa im Zürcher Oberland nur konsequent: Es versteht sich von selbst, dass man die Kirche im Dorf lassen sollte. Helvetischer Perfektionismus ist, dass man diese Vorgabe offenbar per Straßenverkehrsordnung festschreibt. Funktioniert hat es freilich nicht: Beide Stäfner Kirchen wurden schon längst an den Ortsrand ausgelagert.

© SZ vom 18./19.2.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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