Mit dem Helikopter auf Vulkantour:Flug nach Montserrat

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"Viele Inseln der Karibik sind vulkanischen Ursprungs", erzählt der Pilot, während sich der Helikopter mit seinen vier Passagieren über Antigua aufsteigt und dann Richtung Montserrat abdreht. Zwischen den weißen Bauschwolken hindurch schwebt der Hubschrauber auf die kleine zerklüftete Insel zu.

Mit dem Helikopter kommt man dem Vulkan näher (Foto: Foto: Jung-Hüttl)

Der Norden des Eilandes ist üppig grün vom Tropenwald, der Süden dagegen ist eine braugraue Wüste. Bis 1995 war die ganze Insel von einem dichten Pflanzenteppich überzogen. Nur ein paar Schwefelquellen zeugten von der Hitze im Untergrund.

Im Juli 1995 brach plötzlich heißer Dampf aus einem Tal hervor, Aschenwolken schossen aus der Erde, Lava drang auf - und mit der Zeit wuchs ein Berg von 1000 Metern Höhe heran. Die Eruptionen haben den Süden der Insel völlig zerstört.

Der Helikopter kreist um den Gipfel des jungen Vulkans, aus dessen Schlot schwarze Felstürme aus bereits erstarrter, aber immer noch Hunderte Grad heißer Lava ragen. Wenn diese Türme zusammenstürzen, rasen Glutlawinen die Flanken des Feuerberges hinunter. Sie zerstören alles, was ihnen im Weg steht.

1997 haben solche Glutlawinen Plymouth, die Hauptstadt von Montserrat, überrollt und verschüttet. Die 12.000 Bewohner konnten rechtzeitig evakuiert werden.

Heute leben nur noch 4000 Menschen auf Montserrat im sicheren Norden der Insel. "Sie haben sich gerade von dem Schock erholt und sind dabei, wieder den Tourismus anzukurbeln", erzählt der Pilot, " mit dem Vulkan als besondere Attraktion." Zwei Hotels hätten bereits wieder geöffnet.

Wie die Montserratianer ihr Leben den widrigen Gegebenheiten anpassen, spiegelt sich auch in ihrer Musik. Der Song des Rockmusikers Arrow "I can´t run away" erzählt davon, wie sich die Inselbewohner mit ihrem Vulkan arrangieren.

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