Lifestyle:Wannenwonnen

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Wie man sein Bad in eine prickelnde Oase verwandelt

War das einfach, als wir noch Kinder waren! Blubb und zisch - wir versenkten eine Fichtennadelbadetablette in der Wanne, setzten uns mit dem Po auf das wild sprudelnde Ding und perfekt war sie, unsere ganz persönliche prickelnde Wellness-Oase. Etwas später dann - die Beine waren länger geworden und sprudelnd die Ideen über den Weltfrieden - da sorgten Räucherstäbchen aus dem Dritte-Welt-Laden für die "relaxte Atmosphäre" im eigenen Bad. Heute leisten wir uns zu diesem Zweck schon mal eine Duftkerze der Extraklasse, zum Beispiel die "Mimose von L'Occitane" (23 Euro). Die erinnert uns daran, dass wir schon längst mal in der Provence Urlaub machen wollten. Von dort kommen die Blümelein, die L'Occitane zu seinen feinen Ölen und Ingredienzien destilliert - und auch das Gelée Royal und Propolis, das in sein sanftes Honigmilchbad (30 Euro) eingeflossen ist. Schaumbäder sind zurzeit sowieso out - ein anderes Milchbad, das neu auf den Markt gekommen ist, begeistert nicht nur eingeschworene L'Eau d'Issey- Fans. Das Haus Issey Miyake hat speziell für die Nacht sein beruhigendes "Bain de Lait" (etwa 40 Euro) entwickelt. Darin sitzt man wie einst Kleopatra in Stutenmilch und freut sich, dass die weißen Wogen einem die Stressfältchen des Tages glätten.

(Foto: Foto: AP)

Mit dem Blubb

Der Erwachsene kennt schließlich noch andere Methoden, die ihm überschäumende Badefreuden bescheren - ein Gläschen Champagner zum Beispiel, gut gekühlt getrunken, während man im dampfend heißen Wasser sitzt. Der Kontrast lockt das Beste aus beidem hervor. Pommery legt auch in dieser Saison wieder seinen speziellen Winterchampagner auf (zirka 38 Euro). "Winter Time" gehört zur Kategorie "Blanc de Noirs", das heißt zum weißen Wein, der aus blauen Trauben gewonnen wird - auch ein schöner Kontrast und so geschmackvoll wie sanfte Schneeflocken auf nackter Haut.

Für manch einen ist es die höchste Wonne, zu zweit in der Wanne zu plantschen. Die Designgruppe Eoos hat dafür gesorgt, dass es nun auch endlich keinen Streit mehr darüber geben muss, wer den Platz über dem Abfluss bekommt. Ihre Badewanne "Paio" (Hersteller Duravit, Preis auf Anfrage) ist die erste, in der man bequem nebeneinander liegen kann - Schulter an Schulter. Sie ist überbreit und trotzdem kuschelfreundlich. Den Gipfel des "äußerlich" Prickelnden verspricht ein Bad in der Whirlwanne. Sie nimmt weniger Platz in Anspruch als ein Whirlpool und vereint in gleicher Weise die beiden Elemente Wasser und Luft zum Badespaß. Zudem soll die sanfte Unterwassermassage anregende Wirkung auf den Kreislauf und das zentrale Nervensystem haben sowie Verspannungen und Kopfschmerzen lindern. Die Wannen mit dem Blubb gibt es heute schon ab etwa 3.000 Euro. Nach oben sind dabei freilich kaum Grenzen gesetzt. (Weitere Informationen bei der RALGütegemeinschaft Whirlwannen unter 02422-4821, www.whirlwannen-ral.de)

Wer leider gerade nicht in Geld badet, um sich das entsprechende Haus samt neuen Luxuswannen zu bauen: Es gibt sie übrigens noch, die guten alten Badetabletten. Kneipp bietet mittlerweile fünf verschiedene Sorten an, zum Beispiel die entspannende Melisse oder den aktivierenden Rosmarin. Und die sprudeln noch wie damals - für rund 70 Cent pro Badetablette.

© Susanne Hermanski - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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