La primavera - der Frühling:Am Arno zur Piazza S. Spirito

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Die passeggiata beginnt im Süden fernab des centro und verläuft am Ufer des Arno, der seinen strengen Duft verströmt. Fiorentiner Erzählungen zufolge beschert ein Bad im Fluss der Stadt drei Tage lange Darmverstimmungen.

Die Piazza Santo Spirito (Foto: Foto: Reker)

Zwischen edlen Antiquitätenläden und staubigen Tischlereien führt die Via de Michelozzi zum Fluss und mündet kurz vor ihrem Delta östlich in der Piazza Santo Spirito. Ausgehend von der Chiesa di Santo Spirito erstreckt sich die Piazza wie ein kleiner Park: Von Bäumen eingerahmt steht in der Mitte des Platzes ein kleiner Brunnen.

Zu Füßen der Kirche sitzen junge Wilde, Alternative und Künstler, sie spielen Gitarre und trinken Wein, rauchen Zigarre und Joints. An den Ständen mit Madonnenbildern, Kronleuchtern, Ledertaschen und Karaffen herrscht reger Betrieb, denn es ist Sonntag und Flohmarkt. Hier treffen sich arm und reich, schick und schlonzig. Eine Mixtur aus verschiedenen Typen, die nach dem Gleichen streben: il spirito, der Geist. Das macht dieses quartiere aus, davon lebt die losgelöste Atmosphäre über dem Platz.

An den Tischen der Osteria S. Spirito warten sie auf das selbst gebackene Pane mit Olivenpesto. Oder sie stehen vor dem Cabiria, um einen Prosecco zu schlürfen. In der kleinen gemütlichen Bar, deren Personal aus Familie und Freunden besteht, gibt es wechselnde Ausstellungen, gute Musik, die latte macchiatto für 1500 Lire und den vino rosso für 2000. So, dass sich hip und chic, cool und glamourös die Theke teilen.

Der Duft von Frühling und Kaffeebohnen verdrängt das modrige Aroma des Arnos nicht. Es kribbelt in der Nase und lenkt uns auf die Via Maggio, fordert auf weiter zu gehen, dem Geruch zu folgen.

Die Straße führt direkt zu der Brücke, über die man ins centro storico gelangt: Über der Ponte Santa Trinita wachen die vier Jahreszeiten, die an den Seitenaufgängen stehen. Zwischen den Statuen gibt die Brücke den Blick frei nach Osten, wo die berühmteste Brücke Firenzes, die Ponte Vecchio, schimmernd und glänzend ihre Vergangenheit verschweigt: Die goldene Auslage in den Vitrinen der Juweliere verdeckt die Geschichte von Metzgern und Gemüsehändlern, die hier früher das Sagen hatten.

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