Kroatien:Gefälschte Souvenirs, dubiose Wechselstuben

Betrogen und belogen und zwar zehnmal am Tag: Erfahrungen eines Undercover-Reporters an der Adriaküste.

Kroatien bezeichnet sich in der Tourismuswerbung als Land der "guten Gastgeber". Die auflagenstarke Zagreber Zeitung Vecernji list wollte das überprüfen und schickte einen Reporter als ungarischen Touristen in die Ferienorte an der Adria.

Blick auf die historische Altstadt von Dubrovnik. (Foto: Foto: ddp)

Ergebnis der verdeckten Ermittlungen: Der vorgebliche Ungar wurde an einem einzigen Tag rund zehn Mal auf verschiedenste Arten betrogen, berichtete das Blatt. Allerdings handele es sich meist um kleinere Betrügereien.

Der häufigste Betrug geschieht in Wechselstuben: Statt für 100 Euro die vorgeschriebenen 725 Kuna zu bekommen, wurden nur 700 Kuna ausgezahlt.

Ein Bootsausflug versprach den Besuch der "Kornati - der schönste Inselgruppe des Mittelmeeres". In Wirklichkeit endete der Trip auf der Insel Dugi Otok, mehrere Kilometer entfernt von den Kornati.

Trotzdem musste der Tourist fünf Euro für die Eintrittskarte zum "Nationalpark Kornati" ausgeben.

Andenken, hergestellt in China, wurden als "echte kroatische" Mitbringsel angeboten. Ein vornehmes Restaurant nahm keine Tischreservierungen an.

Der Durchschnittstourist bemerke überhaupt nicht, dass ihn seine Gastgeber "an der schönsten Küste der Welt" meisterhaft bestehlen und betrügen, stellte die Zeitung fest.

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