Jungfernfahrt der Titanic vor 100 Jahren:Die Reise begann mit einem bösen Omen

Die "Titanic" war das größte Passagierschiff der Welt und galt als unsinkbar - ein verhängnisvoller Irrtum. Vor 100 Jahren lief sie zu ihrer ersten und letzten Reise aus. Dabei ging die Jungfernfahrt schon mit einem bösen Omen los.

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Titanic läuft zur Jungfernfahrt aus, 100 Jahre Untergang des größten Passagierschiffs der Welt

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Beinahe hätte die Titanic den Hafen von Southampton im Süden Englands gar nicht verlassen. Als das damals "größte Schiff der Welt" zur Jungfernfahrt am Mittag des 10. April 1912 ablegte und langsam auf die Hafenausfahrt zusteuerte, sollen wegen des Soges die Halteleinen des Dampfers New York gerissen sein. Das Schiff trieb auf die Titanic zu und ein Zusammenstoß konnte nur knapp verhindert werden - ein böses Omen für die Fahrt, die so tragisch endete.

Titanic 100 Jahre Untergang des weltgrößten Passagierschiffs

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Komfort auf allen Decks, damit sollten nicht nur Luxusreisende, sondern auch eine große Zahl an Auswanderern an Bord gelockt werden, im Bild die Original-Menükarte der Dritten Klasse am Unglückstag. Nur wenige Passagiere hatten Glück, dass sie nicht nach New York, sondern nur auf die irische Insel wollten: Sie verließen das Schiff bei einem Zwischenstopp am 11. April im irischen Queenstown. Andere stiegen hier erst zu, so dass die Titanic mit mehr als 2200 Menschen an Bord wieder ablegte. Das Ziel New York sollte auf einer südlichen Route angesteuert werden, um gefährliche Eisfelder zu umgehen. Vergebens.

Titanic 100 Jahre Untergang des größten Passagierschiffs der Welt

Quelle: Library of Congress, LC-USZ62-64154

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Die Tragödie begann am 14. April gegen 23:40 Uhr: Als der wachhabende Offizier William M. Murdoch den Eisberg in der Dunkelheit erblickte, leitete er noch ein Ausweichmanöver ein, doch zu spät: Mit dem Zusammenprall begann der Untergang des als "unsinkbar" gefeierten Schiffes.

Das Bild soll den Eisberg zeigen, den die Titanic rammte, aufgenommen von der S.S. Carpathia aus, die zur Rettung geeilt war.

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Kurz nach Mitternacht befahl Kapitän Edward John Smith die Evakuierung. Auch sein Erster Offizier Murdoch kümmerte sich auf der Steuerbordseite um die Rettung der Passagiere. Im Oscar-prämierten Film "Titanic" wurde er hingegen als Feigling und Mörder dargestellt, wofür sich die Filmemacher später entschuldigten. In seiner schottischen Heimatgemeinde Dalbeattie wird Murdoch, der zu den mehr als 1500 Todesopfern der Katastrophe zählt, als Held gefeiert.

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Dieses SOS-Telegramm sowie weitere Notrufe setzte Funker Jack Phillips auf Befehl des Kapitäns ab: "Wir sinken schnell. Die Passagiere werden in die Boote gesetzt."

Titanic 100 Jahre Untergang des größten Passagierschiffs der Welt

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Für viele begann ein verzweifelter Kampf ums Überleben, während andere sich mit ihrem Schicksal abfanden und dabei zur Legende wurden. Zu letzteren gehörte das Bordorchester, das gegen die zunehmende Panik der Passagiere anspielte, erst im Inneren des Schiffes, dann während die Rettungsboote zu Wasser gelassen wurden. Allerdings könnte ihr Spiel auch dazu beigetragen haben, dass viele Passagiere den Ernst der Lage unterschätzten: Sie blieben auf der Titanic, statt in die Boote zu steigen, so dass etliche nur halbvoll zu Wasser gelassen wurden.

Rettungsboote auf dem Weg zur Carpathia

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Die Musiker, ein Großteil der Mannschaft und Kapitän Smith gingen mit der Titanic unter. Diese Taschenuhr blieb um 1:50 Uhr Bordzeit stehen, etwa eine halbe Stunde vor dem Sinken des Schiffes - sie wurde bei dem Leichnam des Stewards Sidney Sedunary gefunden und wird heute im neuen SeaCity Museum in Southampton ausgestellt.

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Die Notrufe der Funker wurden auf mehreren Schiffen gehört, auch von der Olympic. Doch das Schwesterschiff der Titanic war gut 500 Seemeilen entfernt und hätte selbst mit Höchstgeschwindigkeit die Unglücksstelle erst nach 20 Stunden erreicht.

Titanic Survivors

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Zwei Stunden nach dem Untergang der Titanic traf die Carpathia ein - im Bild erreicht ein Rettungsboot das Passagierschiff. Der Pfeil soll auf Joseph Bruce Ismay deuten, den Direktor der White Star Line, die den Bau der Titanic in Auftrag gegeben hatte. Die Carpathia kam für viele zu spät, die zwar das Sinken überlebt hatten, aber im eiskalten Wasser trieben. Sogar nur halbvoll besetzte Rettungsboote sollen die Aufnahme der Verzweifelten verweigert haben, aus Angst zu kentern.

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Eine Menschenmenge erwartet im Hafen von New York die Carpathia und die Überlebenden.

Titanic 100 Jahre Untergang des weltgrößten Passagierschiffs

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Auf diesem Foto wird dem geretteten Funker Harold Bride vom Schiff geholfen.

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Auf einer Plakatwand am Redaktionsgebäude der Zeitung New York American wurden die Namen von Geretteten veröffentlicht. Nur etwa ein Drittel der mehr als 2000 Passagiere kam mit dem Leben davon.

The Titanic

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Die Titanic war eines von drei Schwesterschiffen der White Star Line, die in kurzen Abständen fertiggestellt wurden. Mit diesen Schiffen von zuvor nie gebauter Größe wollte die Reederei eine führende Rolle im Passagierverkehr auf der Linie Southampton - New York übernehmen. Bei der Planung wurde in erster Linie auf Luxus in der Ausstattung und weniger auf die Reisegeschwindigkeit geachtet - die Titanic, die Olympic und die Britannic sollten neue Maßstäbe in Sachen Reisekomfort setzen.

Die "Titanic" im Dock in Belfast

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Drei Propeller trieben die Titanic an, sie konnte 23 bis 24 Knoten Höchstgeschwindigkeit und 21 Knoten Reisegeschwindigkeit erreichen. Ihre Abmessungen waren für die damalige Zeit gigantisch: Das Schiff war 269,04 Meter lang, knapp 30 Meter breit, von der Unterkante des Kiels bis zur Oberkante des Schornsteins gut 53 Meter hoch und wog voll beladen mehr als 46.000 Bruttoregistertonnen (eine interaktive Grafik der Titanic finden Sie hier).

Titanic 100 Jahre Untergang des größten Passagierschiffs der Welt

Quelle: dpa

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Mehr als 100.000 Schaulustige waren am 31. Mai 1911 zum Albert Quay im nordirischen Belfast gekommen, um den Stapellauf der Titanic mitzuerleben. Unter dem Jubel der Menschen am Kai, die dafür Eintrittskarten kaufen mussten, rollte das Schiff, gebremst von schweren Ketten und Ankern, in 62 Sekunden vom Gerüst ins Wasser. Schleppboote zogen die Titanic in tieferes Wasser. Eine Schiffstaufe mit dem symbolischen Zerschmettern einer Champagner-Flasche gab es nicht, dies war bei der White Star Line nicht üblich. Stattdessen wurden Salutschüsse abgefeuert. Am 10. April des darauffolgenden Jahres legte das Schiff von Southampton aus zur ersten und letzten Reise ab.

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Sechs Tage nach ihrer Abfahrt hätte die Titanic in New York einlaufen sollen. Doch die verhängnisvolle Kollision mit einem Eisberg im Nordatlantik machte die Jungfernfahrt zur Tragödie.

© Süddeutsche.de/kaeb/dd/jbr/gba/mit Material von dapd
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