Halserspitze bei Wildbad Kreuth:Von den Blaubergen kommen wir

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Vom Tegernsee aus beherrscht noch der Wallberg die Szenerie, doch kurz darauf rücken die Blauberge in den Blick - Ausgangspunkt für eine anspruchsvolle Bergtour in aller Stille.

Stefan Herbke

Wie eine Mauer ragen die Blauberge über Wildbad Kreuth auf. Eine eindrucksvolle Barriere, die aber von konditionsstarken Bergwanderern bequem überschritten werden kann und mit traumhaften Ausblicken punktet.

Irgendwie gut versteckt, aber dann doch wieder unübersehbar, ragt der Kamm der Blauberge hinter Kreuth auf. Vom Tegernsee aus beherrscht noch der Wallberg das Blickfeld, doch kurz darauf rücken die Blauberge in ihrer ganzen Pracht ins Blickfeld.

Der Kamm ist mehrere Kilometer breit mit steilen, von Gräben durchzogenen Latschen- und Schrofenflanken. Die nordwestliche Fortsetzung des Gratzuges bildet der bei Wanderern sehr beliebte Schildenstein.

Durch die Wolfsschlucht

Ein erster Höhepunkt ist bereits der Zustieg durch die eindrucksvolle Große Wolfsschlucht. Ein überaus abwechslungsreicher Steig führt aus der wilden Schlucht aufwärts, passiert ein paar leichte, teilweise mit Drahtseilen gesicherte Felsstufen und folgt einem schwach ausgeprägten Rücken in einen Wiesensattel zwischen Schildenstein und den Blaubergen, wo sich der Weg teilt.

Deutlich sieht man an der Größe des Weges die Präferenzen, der Großteil wandert zum Schildenstein (1613 m), nur wenige lassen sich von einem Schild zur nahen Blaubergalm locken.

Über die Blauberge

Die gemütliche Einkehrstation versteckt sich südlich der Kammhöhe und bildet den Auftakt der aussichtsreichen Kammwanderung. Orientierungsprobleme gibt es keine, der gut gangbare Gratrücken gibt die Richtung vor. Und so wandert man mit einem traumhaften Ausblick in alle Himmelsrichtungen über die Erhebungen von Blaubergschneid und den Blaubergkopf (1787 m), verliert ein paar Höhenmeter beim Abstieg in einen Sattel, ehe es ein letztes Mal bergauf geht zur Halserspitze (1862 m), dem höchsten Punkt der Blauberge. Blickfang sind das markante Felshorn des Guffert im Süden sowie Ross- und Buchstein im Nordwesten.

Problemloser Abstieg

Auf den Blaubergen ist Einsamkeit angesagt. Zwar kommen von der Gufferthütte südlich des Gipfels ein paar Wanderer herauf, doch viele sind das nicht und die verteilen sich über den ganzen Tag. Typisch für die Blauberge ist auch der Abstieg. Schmal der Weg, leicht die Wegfindung, da der Steig bis zum Zwieselberg (1341 m) weitgehend dem Bergrücken folgt.

Problemlos geht es weiter, hinunter zur Hohlensteinalm und hinaus zur Siebenhüttenalm, bei der man wieder auf den Anstiegsweg trifft. Hier kann man nochmal zufrieden auf den mächtigen Kamm der Blauberge zurückblicken und sich zu einem gelungenen Tag in den Bergen gratulieren.

Info & Wissenswertes

Anfahrt: Mit dem Auto auf der Salzburger Autobahn bis Ausfahrt Holzkirchen, über Bad Wiessee nach Kreuth; etwa 1 km nach der Abzweigung zur Schwaigeralm großer Parkplatz auf der linken Straßenseite (Richtung Achensee). Oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln mit der Oberlandbahn (BOB) nach Tegernsee, Bus nach Wildbad Kreuth.

Zeit: 7.30 Std.

Schwierigkeit: Lange, konditionell recht anstrengende Bergtour, die beim Anstieg durch die Große Wolfsschlucht sowie beim Abstieg von der Halserspitze Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.

Einkehr: Siebenhütten (836 m), Blaubergalm (1540).

Karten: BLVA UK 2, Tegernsee - Schliersee und Umgebung (1:25 000), BLVA UK L 12, Mangfallgebirge, Tegernsee - Schliersee - Rosenheim (1:50 000).

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Die Halserspitze
:Überschreitung des Blaubergkammes

Irgendwie gut versteckt, aber dann doch wieder unübersehbar, ragt der Kamm der Blauberge hinter Kreuth auf.

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