Ein Großbrand hat am Montag die mehr als 100 Jahre alte Seebrücke im englischen Atlantik-Ferienort Weston-super-Mare zerstört. Meterhohe Flammen schossen am Morgen auf dem historischen Grand Pier rund 30 Kilometer südwestlich von Bristol hoch. Dunkle Rauchwolken stiegen mehr als 100 Meter auf und verdunkelten zeitweise den Himmel über der Küste.
Mehr als 30 Feuerwehrleute mit sechs Löschzügen bemühten sich vergeblich, die beliebte Touristenattraktion mit einer großen Spielhalle, Karussells, einer Gokart-Rennbahn, Kneipen und Läden zu retten.
Das Feuer brach gegen sieben Uhr Ortszeit aus und breitete sich schnell in der teilweise aus Holz bestehenden Anlage aus. "Es begann mit lautem Knallen, so als ob ein Feuerwerk gezündet wird", beschrieb ein Mitarbeiter des nahegelegenen Grand Atlantic Hotels den Ausbruch des Feuers.
Der Brand habe "den Herzschlag von Weston" zum Erliegen gebracht, sagte der sichtlich geschockte Bürgermeister Andrew Horler. "Das ist verheerend für unsere Stadt, ich kann wirklich nur hoffen, dass die Seebrücke wieder aufgebaut wird." Wenigstens seien die Grundpfeiler stehengeblieben.
Die Anwohnerin Donna Hill sagte Reportern, der 1904 noch im viktorianischen Stil errichtete Grand Pier sei "eine wunderschöne Sehenswürdigkeit" gewesen. "Jetzt ist davon nichts mehr übrig, was haben wir hier denn sonst noch zu bieten?"
Die Polizei schloss Brandstiftung nicht aus, auch wenn es noch keine direkten Hinweise darauf gibt. Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Der Grand Pier war erst kürzlich von neuen Eigentümern im Rahmen eines Programms zur Modernisierung des in die Jahre gekommenen Seebads Weston-super-Mare weitgehend renoviert worden.